Grünzeitoptimierung phasenbasierter Festzeitsteuerungen durchführen
|
Hinweis: Sie benötigen das Zusatzmodul Vissig. |
Sie können mit der Grünzeitoptimierung phasenbasierter Festzeitsteuerungen die Güte des Signalzeitenplans von einer ausgewählten Vissig-LSA oder von allen Vissig-LSA verbessern.
Dafür berechnet Vissim wiederholt Simulationen des gesamten Netzes. Bis auf die ausgewählten LSA sind dabei alle Steuerungen ausgeschaltet. Deshalb haben stromaufwärts liegende LSA keine Auswirkung. Die Simulationen werden fortgesetzt, solange Veränderungen der Grünzeiten der Phasen zu einer Zunahme des Durchflusses führen (Auslastung) oder zu einer Verminderung der durchschnittlichen Fahrzeugverlustzeit. Sie können die Iteration auch abbrechen. Die Phasenlängen mit dem besten Ergebnis haben den höchsten Fluss und die niedrigste durchschnittliche Fahrzeugverlustzeit und werden nach der Optimierung in das Attribut Interne Versorgungsdaten der Lichtsignalanlage gespeichert.
Ablauf der Optimierung in Vissim
- Vissim ermittelt mit einer automatisch angelegten Knotenauswertung für jede Signalgruppe über den gesamten Simulationslauf die mittlere Verlustzeit aller Fahrzeuge, die auf den Fahrstreifen mit Signalgebern dieser Signalgruppe den Knoten durchfahren haben.
- Für die Optimierung wird für jede Phase die Signalgruppe bestimmt, bei der die Fahrzeuge die höchste mittlere Verlustzeit haben.
- Die Phase mit der geringsten maximalen mittleren Verlustzeit wird als beste Phase ausgewählt.
- Die Phase mit der größten maximalen mittleren Verlustzeit wird als schlechteste Phase ausgewählt.
- Bei der besten Phase wird eine 1/Schaltfrequenz-Grünzeit entfernt, beispielsweise 1 = 1 Sekunde, 2 = 0.5 Sekunden.
- Bei der schlechtesten Phase wird eine 1/Schaltfrequenz Grünzeit hinzugefügt.
- Kann bei der besten Phase keine Sekunde mehr entfernt werden, wird die zweitbeste verwendet. Kann auch diese nicht mehr verkürzt werden, wird iterativ immer die nächst schlechtere Phase genommen. Wenn keine andere Phase mehr verkürzt werden kann, wird die Optimierung beendet.
- Ein Signalprogramm gilt als besser als ein anderes, wenn eines der folgenden Kriterien erfüllt ist:
- Wenn der Fluss den die Gesamtzahl der während des Simulationslaufs durch den Knoten gefahrenen Fahrzeuge bildet, signifikant um mindestens 25 Fahrzeuge größer geworden ist oder um 10 %, falls das weniger ist.
- Wenn der Fluss nicht signifikant um 25 Fahrzeuge oder 10 % kleiner geworden ist und die mittlere Verlustzeit über alle Fahrzeuge kleiner geworden ist.
- Wird ein Signalprogramm besser als das bisher beste bewertet, ersetzt es dieses als bestes. Die Optimierung wird mit einem weiteren Schritt fortgesetzt.
- Die Optimierung wird beendet, wenn eines der folgenden Kriterien erfüllt ist:
- Sobald sich innerhalb von 10 Simulationsläufen das Signalprogramm nicht verbessert.
- Sobald sich gegenüber dem bisher besten Signalprogramm der Fluss um mehr als 25 % verringert.
- Sobald sich die mittlere Verlustzeit um mehr als 25 % vergrößert.
Voraussetzungen für die Grünzeitoptimierung phasenbasierter Festzeitsteuerungen
Stellen Sie sicher, dass folgende Voraussetzungen erfüllt sind:
- In Vissig müssen definiert sein:
- Signalgruppen (Signalgruppe im LSA Editor definieren)
- Zwischenzeitmatrix (Zwischenzeitmatrix definieren)
- Phasen (Phasen definieren und bearbeiten)
- phasenbasiertes Signalprogramm (Signalprogramme definieren)
- In Vissim müssen definiert sein:
- Signalgeber (Signalgeber definieren)
- ein umgebender Knoten der die Kreuzung mit der LSA enthält für die Knotenauswertung (Knoten definieren), (Knoten auswerten)
- Nachbarknoten für die Arme der Kreuzung
- Die Phasenübergänge müssen die Mindestgrünzeiten und die relevanten Zwischenzeiten enthalten, da durch die Optimierung die Länge einer Phase bis auf Null reduziert werden kann. Das Signalprogramm muss auch dann noch konsistent sein, wenn alle Phasen die Dauer Null haben.
- Das phasenbasierte Signalprogramm hat eine benutzerdefinierte Umlaufzeit und Phasen beliebiger Länge. Sie können die Phasenlänge verwenden, die in Vissig beim Erzeugen des Signalprogramms aus Phasenübergängen vorgeschlagen wurde, beispielsweise eine gleiche Verteilung auf alle. Sie können die vorgeschlagene Phasenlänge verwenden, da die ursprünglichen Phasenlängen durch Optimierung verändert werden.
- Im Vissim-Netz muss die Nachfrage und die Wegewahl definiert sein. Dafür müssen definiert sein:
- Fahrzeugzuflüsse und Routenentscheidungen (Fahrzeugzuflüsse definieren), (Fahrzeug-Routenentscheidungen, Fahrzeugrouten und Fahrzeug-Teilrouten modellieren)
- oder für die dynamische Umlegung Parkplätze und Matrizen oder Parkplätze und eine Fahrtkettendatei (Parkplätze für die dynamische Umlegung definieren), (Verkehrsnachfrage mit Quelle-Ziel-Matrizen modellieren), (Verkehrsnachfrage mit Fahrtkettendateien modellieren)
- eine Wegedatei (Attribute für die Fahrtkettendatei, Matrizen, Wegedatei und Bewertungsdatei), (Wegesuche und Wegewahl)
- Die Routenwahl muss nicht notwendigerweise über statische Knotenstromrouten definiert sein. Sie können auch die dynamische Umlegung oder statische Routen über mehrere Knoten verwenden, da lediglich erforderlich ist, dass die Fahrzeuge durch den Knoten der LSA fahren.
- Andere Signalsteuerungen werden nicht betrachtet.
Grünzeitoptimierung für eine LSA starten
1. Wählen Sie im Menü LSA-Steuerung > Lichtsignalanlagen.
Die Liste Lichtsignalanlagen öffnet sich.
2. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den gewünschten Eintrag.
3. Wählen Sie im Kontextmenü Signalsteuerung optimieren.
Grünzeitoptimierung für alle Festzeitsteuerungen starten
- ► Wählen Sie im Menü LSA-Steuerung > Alle Festzeitsteuerungen optimieren.
Übergeordnetes Thema:
LSA-Steuerungsverfahren verwenden
Informationen zum Bearbeiten:
LSA und LSA-Steuerungsverfahren definieren
Steuerungsverfahren für LSA-Typ ändern
Lizenzierte LSA-Steuerungsverfahren anzeigen
Signalgruppen für Siemens VA, TRENDS, VAP, VS-Plus definieren