Wegesuche und Wegewahl

Bei der dynamischen Umlegung werden für eine Quelle-Ziel-Beziehung meist verschiedene Wege gefunden, die ein Fahrzeug nehmen kann. Die Entscheidung für einen der gefundenen Wege basiert im Rahmen der Wegewahl auf den generalisierten Kosten der Wege. Die generalisierten Kosten setzen sich aus Reisezeit, Entfernung und Streckenkosten zusammen (Generalisierte Kosten, Reiseweiten und monetäre Kosten in der Wegewahl).

Aufteilungsmodelle für die Verteilung der Nachfrage auf die Wege

Die Verteilung der Nachfrage auf die Wege kann dabei nach folgenden Aufteilungsmodellen erfolgen (Attribute für die Wegewahl):

  • Belastung (alt) verwenden: Wegewahl ausschließlich proportional zu den gespeicherten Wegebelastungen in der Wegedatei. Diese können aus einem vorhergehenden Simulationslauf oder dem ANM-Import stammen.
  • Stochastische Umlegung (Kirchhoff): Die Verteilung erfolgt in jeder Iteration nach Kirchhoff gemäß den geglätteten generalisierten Kosten der vorherigen Iteration. Auf Wegen mit höheren Kosten fahren weniger Fahrzeuge als auf Wegen mit niedrigeren Kosten. Wege mit gleichen Kosten bekommen die gleiche Belastung, unabhängig von ihrer Kapazität. Das Ergebnis der Umlegung ist folgende Verteilung auf die Wege:
  • Wege mit höheren Belastungen haben niedrigere Kosten
  • Wege mit niedrigeren Belastungen haben höhere Kosten
  • Wege mit gleichen Belastungen haben gleiche Kosten
  • Gleichgewichtsumlegung: Verteilt in jeder Iteration für jede Quelle-Ziel-Beziehung einen Teil der Nachfrage kostenproportional von teuren nach billigen Wegen um: Alle Wege, die teurer sind als die mittleren Wegkosten, geben Belastung ab. Die Höhe der abgegebenen Belastung ist proportional zu den Mehrkosten des Weges. Alle Wege, die billiger sind als die mittleren Wegkosten, erhalten zusätzliche Belastung. Die zusätzliche Belastung ist proportional zur Kostenersparnis gegenüber den mittleren Wegkosten (Verfahren der Wegewahl mit oder ohne Wegesuche). Das Ergebnis der Umlegung sind gleiche generalisierte Kosten auf allen Wegen einer Parkplatz-Quelle-Ziel-Beziehung, bei möglicherweise sehr unterschiedlichen Belastungen, abhängig von der jeweiligen Kapazität des Weges.

Sie wählen aus, ob die Wegewahl auf Basis der gemessenen Reisezeit auf Wegen oder auf Basis der Summe der Reisezeiten auf Kanten erfolgen soll. Damit definieren Sie die Berechnung der generalisierten Kosten. Die gewünschte Methode der Kostenberechnung können Sie in den Parametern der dynamischen Umlegung Kosten für die Wegewahl nach Kirchhoff auswählen (Attribute für die Berechnung der Kosten als Basis der Wegewahl).

Wegevorauswahl wirkt vor Aufteilungsmodell bei der Wegewahl

Die Wegewahl führt Vissim in zwei Schritten durch:

Wegevorauswahl treffen

Die Wegevorauswahl basiert auf den ausgewählten Kriterien für das Attribut Wegevorauswahl (Attribute für die Wegewahl). Dabei berücksichtigt Vissim ausschließlich Wege, die nicht wegen eines der folgenden Kriterien für eine Fahrzeugklasse gesperrt sind:

  • Der Weg enthält eine komplette Routensperrung.
  • Der Weg ist für eine Fahrzeugklasse gesperrt, falls der Weg einen Teil einer Verbindungsstrecke enthält, die für diese Fahrzeugklasse für die dynamische Umlegung gesperrt ist.

Bereits beim Einlesen der Wegedatei schließt Vissim Wege aus, die eine gesperrte Kante enthalten. Dadurch werden diese Wege nicht in der Vorauswahl der Wege berücksichtigt.

Aufteilungsmodell anwenden

Nach der Vorauswahl bestimmt Vissim anhand des gewählten Aufteilungsmodells den Weg, dem ein Fahrzeug der gegebenen Fahrzeugklasse folgt.

Hinweise: Wenn Sie Ergebnisse einer Umlegung mit Hilfe des Aufteilungsmodells Belastung (alt) verwenden reproduzieren möchten (Attribute für die Wegewahl), stellen Sie sicher:

  1. Die Wegevorauswahl ist entweder deaktiviert (Attribute für die Wegewahl) oder Sie stellen sicher, dass sich diese nicht ändert.
  2. Für jede OD-Relation mit einer Nachfrage > NULL muss es mindestens einen Weg mit einer Belastung > NULL geben. Sind alle Wegebelastungen NULL für eine OD-Relation mit Nachfrage, werden trotzdem Fahrzeuge auf dieser OD-Relation fahren. Dafür ziehen diese Fahrzeuge gleichverteilt einen Weg aus der Menge der Wege für die OD-Relation.