Streckenorientierungen

Streckenorientierungen spielen eine wesentliche Rolle bei der Definition von Knotengeometrien (Geometrien). Über Streckenorientierungen wird die Menge von Knotenarmen bestimmt. Jede Strecke verfügt über vier Orientierungsattribute: Von- und Nach-Knoten-Orientierung, und Von- und Nach-Oberknoten-Orientierung. Die beiden letzteren Attribute sind nur bei Kordonstrecken eines Oberknotens definiert (Oberknoten und Oberabbieger). Für gesperrte Strecken sind die Orientierungen immer undefiniert. Eine Strecke ist gesperrt, wenn die Menge ihrer Verkehrssysteme leer ist oder die Anzahl der Fahrstreifen null. Ist eine Strecke nicht gesperrt, so spricht man von einer offenen Strecke.

An einem Knoten oder Oberknoten können bis zu sechzehn Streckenorientierungen definiert sein. Hat ein Knoten oder Oberknoten mehr als sechzehn offene Eingangsstrecken oder mehr als sechzehn offene Ausgangsstrecken, sind alle Streckenorientierungen undefiniert. An solchen Knoten kann keine Geometrie und damit auch keine Signalisierung definiert werden.

Die Belegung von Streckenorientierungen folgt bestimmten Regeln. Sind eine Eingangsstrecke und ihre entgegengesetzte Ausgangsstrecke offen, so sind Nach-(Ober-) Knoten-Orientierung der Eingangsstrecke und Von-(Ober-)Knoten-Orientierung der Ausgangsstrecke identisch. Gibt es eine Eingangsstrecke, deren Gegenrichtung geschlossen ist, so kann man einer Ausgangsstrecke dieselbe Orientierung zuweisen, sofern ihre entgegengesetzte Eingangsstrecke ebenfalls geschlossen ist. Sie können also eingehende Einbahnstraßen und ausgehende Einbahnstraßen zu einem Knotenarm (Geometrien) zusammenfassen, indem Sie ihnen die gleiche Orientierung geben.

Ob Visum an einem Knoten oder Oberknoten die Streckenorientierungen automatisch berechnet, hängt vom Attribut Streckenorientierung automatisch vergeben ab. Werden die Streckenorientierungen automatisch berechnet, so hängt die Art der Berechnung von der unter Netz > Netzeinstellungen > Netzobjekte > Streckenorientierungen eingestellten Option ab (Anwendung: Anzahl der Streckenorientierungen festlegen). Im Normalfall steht der Wert auf 8. Das bedeutet, dass Visum aus den vier Hauptorientierungen (N,O,S,W) und vier Nebenorientierungen (NO, SO, SW, NW) die günstigsten Orientierungen aussucht. Entscheidend bei der Auswahl der Orientierung ist der Eingangswinkel der Strecke am Knoten oder Oberknoten. Reichen die Orientierungen nicht aus – hat der Knoten oder Oberknoten also mehr als acht Arme – so nimmt Visum noch die untergeordneten Nebenorientierungen hinzu (beispielsweise NNO).

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass Sie an einem Knoten oder Oberknoten unterschiedlich viele Arme definieren können, je nachdem, wie vielen Paaren von eingehenden und ausgehenden Einbahnstraßen Sie die gleiche Orientierung geben.