Wege

Alle Umlegungen in Visum im IV wie im ÖV arbeiten wegebasiert, das bedeutet in der Umlegung werden mögliche Wege für jede Quelle-Ziel-Relation ermittelt und mit einem Anteil der Nachfrage belastet. Alle anderen Ergebnisse, insbesondere die Belastungen der verschiedenen Netzobjekte und die Kenngrößenmatrizen, werden aus diesen belasteten Wegen abgeleitet. Wege sind also das zentrale Ergebnis der Umlegungsverfahren.

In Visum werden die Begriffe Weg (IV-Weg und ÖV-Weg), ÖV-Teilweg und IV-Wege streckenfein verwendet. ÖV-Wege werden dabei beschrieben durch eine Abfolge von ÖV-Teilwegen. Streckenfeine IV-Wege weisen alle Strecken aus, die auf einem IV-Weg liegen.

Mit Hilfe von Wegen können Sie auf Basis der Umlegungsergebnisse detaillierte Auswertungen wie Spinnen (Spinnen) ausführen oder die Umlegungsergebnisse einer eingehenden Verifizierung unterziehen. Visum speichert die in der Umlegung gefundenen Wege optional (Anwendung: Einstellungen zum Speichern der IV-Umlegungsergebnisse).

Bearbeiten von Wegen im IV (IV-Wegobjekt)

Im IV können Sie Wege manuell bearbeiten. Sie können sowohl eigene Wege einfügen, als auch bestehende Wege verändern. Außerdem können Sie den Verlauf der IV-Wege und auch deren Belastung verändern (Anwendung: Attribute und Optionen von IV-Wegen). Diese Wege stehen in den üblichen Verfahren (wie etwa ICA oder Spinnenberechnungen) genauso zur Verfügung wie die von einer Visum-Umlegung erzeugten Wege. Sie müssen vorher allerdings noch mit dem Verfahren Wege konvertieren zu Nachfragesegment-Wegen konvertiert werden. Es können außerdem mehrere so genannte Wegemengen parallel in einem Netz gehalten werden. Wegemengen fassen dabei mehrere Wege zu einer Gruppe zusammen. Für die manuelle Bearbeitung von Wegen ergeben sich die folgenden Anwendungsfälle:

  • Aufbau eines eigenen Umlegungsergebnisses entweder durch Erstellen einer Netzdatei in einem Texteditor oder interaktiv durch Bearbeiten der Wege
  • Bearbeiten eines von Visum berechneten Umlegungsergebnisses. Dies kann zum einen interaktiv durch Bearbeiten des Wegeverlaufs im Netzeditor oder durch Bearbeiten der Wegebelastung in der Wegeliste erfolgen. Zum anderen können die Wege als Netzdatei geschrieben werden und diese in einem Texteditor bearbeitet werden.
  • Halten verschiedener Spinnenergebnisse als Wegemengen. Jede Wegemenge enthält dann das Ergebnis (also die Wege) einer Spinnenberechnung.
  • Überschreiben eines ausgewählten Teils des Umlegungsergebnisses mit externen Daten. So könnten in einer Verkehrsanalyse für eine zu planende Siedlung beispielsweise nur die Wege, die in dieser Siedlung beginnen, manuell nachbearbeitet werden und der Rest der Umlegung beibehalten werden.
  • Matrix auf Wege verteilen. Für eine gegebene Matrix und gegebene Wege werden die Matrixwerte auf die Wege verteilt. Dies ermöglicht es Ihnen die Fahrtverteilung zu wiederholen und dann schnell die manuelle Umlegung zu aktualisieren.

Für den Umgang mit IV-Wegobjekten gibt es zwei Verfahren, die in Berechnungsabläufe integriert werden können (Anwendung: IV-Wege und Wegemengen verwalten):

  • Wege konvertieren (Anwendung: Wege konvertieren). Das Verfahren kann beispielsweise eingesetzt werden um ein Umlegungsergebnis durch ein anderes zu ersetzen. Es bietet die folgenden Möglichkeiten.
  • Konvertieren von Umlegungsergebnis nach Wegemenge
  • Konvertieren von Wegemenge nach Umlegungsergebnis
  • Konvertieren von Wegemenge nach Wegemenge
  • Konvertieren von Umlegungsergebnis nach Umlegungsergebnis
  • Matrix auf Wege verteilen (Anwendung: Matrix auf Wege verteilen). Basierend auf einer Matrix und Wegen, werden die Fahrten der Matrix auf die Wege verteilt. Dies ermöglicht es Ihnen, die Nachfrage auf der Ebene von Quelle-Ziel-Beziehungen zu verändern und danach die neue Nachfrage auf alle existierenden Wege der Beziehung proportional zu den bisherigen Anteilen zu verteilen. Die Verteilung erfolgt anhand des Attributs AnteilAnWegemengeSoll. Sie können das Attribut für jeden Weg definieren. Für jede Quelle-Ziel-Relation einer Wegemenge wird zunächst das Attribut AnteilAnWegemengeSoll über alle Wege aufaddiert (Gesamtgewicht).

Wobei P alle Wege in einer Wegemenge von Quelle O zu Ziel D sind. Wenn also zum Beispiel fünf Wege von Bezirk A nach Bezirk B bestehen, so wird AnteilAnWegemengeSoll dieser fünf Wege aufaddiert.

Die Belastung eines einzelnen Weges p ergibt sich dann aus folgender Gleichung.

Hinweis: Im Verzeichnis C:\Users\Public\Documents\PTV Vision\PTV Visum 2024/Examples finden Sie ein Anwendungsbeispiel zu diesem Thema. Das Beispiel PrT Paths zeigt die Verwendung des Netzobjektes IV-Wege zum Vergleichen von Umlegungsreisezeiten mit beobachteten Daten.