Wegesuche findet in jedem Intervall nur den besten möglichen Weg
In Vissim wird angenommen, dass nicht alle Fahrer ausschließlich den besten Weg von einem Parkplatz zum anderen verwenden, sondern, dass sich der Verkehr auf alle bekannten Wege verteilt. Dafür wäre es nützlich, die n besten Wege für jede Quelle-Ziel-Beziehung zu kennen. Es gibt jedoch keine effiziente Methode, die n besten Wege in einer im Zusammenhang mit einer Verkehrsumlegung sinnvollen Weise direkt zu berechnen.
Kurzwegsuche ermittelt einen besten Weg für jede Quelle-Ziel-Beziehung
Deshalb ermittelt die Kurzwegsuche von Vissim in jeder Iteration der Simulation den besten Weg für jede Quelle-Ziel-Beziehung. Da sich im Lauf der Iterationen die Verkehrssituation und damit die Reisezeit auf den Kanten so lange ändert, bis Konvergenz erreicht ist, ergeben sich auch unterschiedliche beste Wege in den Iterationen. Solange nicht die Alternativwegesuche aktiviert ist, findet Vissim in einer Kurzwegsuche für eine Quelle-Ziel-Beziehung niemals mehr als einen besten Weg für eine Quelle-Ziel-Beziehung.
Wegedatei *.weg speichert jeden besten Weg
Alle gefundenen Wege, die sich in einer Iteration als bester Weg qualifiziert haben, werden in Vissim gesammelt und in der Wegedatei *.weg gespeichert. Diese Wege stehen damit folgenden Iterationen zur Verfügung.
Bester Weg auf Basis der generalisierten Kosten
Das Kriterium für den „besten” Weg sind die generalisierten Kosten. Da die Gewichtungskoeffizienten für die generalisierten Kosten abhängig vom Fahrzeugtyp sind, können für unterschiedliche Fahrzeugtypen verschiedene beste Wege gefunden werden.
Wegesuche zu Beginn jedes Bewertungsintervalls
Die Wegesuche findet zu Beginn jedes Bewertungsintervalls statt und verwendet die erwarteten generalisierten Kosten, die für dieses Bewertungsintervall in den vorangegangenen Iterationen ermittelt wurden.
Erster Simulationslauf verwendet Weglänge
Da es in der ersten Iteration noch keine Reisezeitinformation aus vorangegangenen Simulationen gibt, wird stattdessen die Weglänge [m] verwendet.
Vorbelegung der Reisezeit auf noch nicht benutzten Kanten
In den darauf folgenden Iterationen verwendet Vissim nicht mehr die Weglänge, sondern belegt Kanten, auf denen noch nie ein Fahrzeug gefahren ist, mit einer fiktiven Reisezeit von 0.1 Sekunden. Dadurch erscheint es für die Suche nach Routen attraktiv, Wege mit unbenutzten Kanten zu verwenden. Eventuell werden dadurch in den ersten Iterationen einige nur wenig sinnvolle Wege gefunden, aber die Sammlung bekannter Wege, für die Reisezeiten gemessen und generalisierte Kosten berechnet werden können, wird in der Wegesammlung schneller wachsen, wenn die Fahrer ermutigt werden, unbekannte Wege auszuprobieren.
Gewichtung der Reiseweite hilft Umwege zu vermeiden
Die "Experimentierfreude" der Fahrer kann über eine Gewichtung der Reiseweite in der generalisierten Kostenfunktion beeinflusst werden. Damit werden offensichtlich weite Umwege vermieden. Grundsätzlich ist es von Vorteil, schnell so viele Wege wie möglich zu finden. Wenn dabei unrealistische Wege gefunden werden, können diese in den späteren Iterationen wieder verworfen werden. Dies können Sie in den Optionen für die Wegesuche definieren (Wegesuche und Wegewahl beeinflussen).
Alternativwegesuche
Optional können Sie eine zusätzliche Suche nach Alternativwegen mit stochastischer Modifikation der Kantenbewertungen oder Kurzwegkostenerhöhung durchführen (Alternativwegesuche durchführen).
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