Streckenmaut
Die Streckenmaut repräsentiert den einfachsten Fall der Modellierung von Mautsystemen. Die monetären Kosten einer Route ergeben sich durch Aufsummieren von Mautbeträgen pro Strecke entlang der Route.
Dabei gilt Folgendes:
tL = t(VolL) |
Fahrzeit der Strecke L unter Belastung |
VolL |
Belastung der Strecke L |
CL |
Mautgebühr für die Benutzung der Strecke L |
VT |
Zeitwert (value of time) in beispielsweise [€/h] |
Im Fall der Streckenmaut ist es nicht erforderlich, einen Regulierten Verkehrsbereich wie z.B. bei der Flächenmaut zu definieren. Sie geben lediglich die Beträge als Streckenattribut Maut-IVSys für das jeweilige Verkehrssystem ein. Der Zeitwert geht als Koeffizient in der Widerstandsdefinition bzw. bei den TRIBUT-Umlegungen als zufallsverteilter Wert definiert in den Umlegungsparametern ein.
Ein Beispiel für eine Streckenmaut ist die deutsche Lkw-Maut. Für Lkw wird auf einem Teil des Netzes (Autobahnen und Bundesstraßen) ein Mautbetrag erhoben, der exakt proportional zur gefahrenen Entfernung ist. Deshalb kann jeder Strecke vom Streckentyp Autobahn und Bundesstraße das Produkt aus Streckenlänge und festem Kilometersatz als Mautbetrag zugewiesen werden. Auf allen anderen Strecken und für alle anderen Verkehrssysteme ist der Mautbetrag null. Die Summe über diese Beträge entlang einer Route ergibt für das Verkehrssystem Lkw genau die Kosten für die auf Autobahnstrecken und Bundesstraßen gefahrene Entfernung.