VISEM-Verkehrserzeugung

Die Verkehrserzeugung benutzt eine Liste gruppenspezifischer Aktivitätenketten, die zum Beispiel aus der Stichprobe der MiD (Mobilität in Deutschland) (BMVBS 2010) unter Anwendung eines PTV-eigenen Optimierungsverfahrens für Aktivitätenketten ermittelt werden kann. Zu jeder Aktivitätenkette müssen Wahrscheinlichkeiten ihrer täglichen Ausübung für jede Personengruppe angegeben werden. Beispielhafte prozentuale Anteile der Aktivitätenketten für jede Personengruppe enthält die folgende Tabelle (zur Berechnung der Wahrscheinlichkeiten müssen diese Werte durch 100 dividiert werden).

 

EmP

EoP

NEmP

NEoP

Azubi

Stud

Sch

GSch

Kind

WAW

74,25

62,60

8,18

2,82

33,48

11,08

1,92

0,30

0,00

WBW

0,00

0,00

0,00

0,00

47,57

0,00

0,00

0,00

0,00

WEW

17,42

25,94

60,60

62,93

12,37

23,91

12,99

9,08

0,00

WFW

27,03

25,32

52,50

39,74

38,08

37,33

40,12

38,67

0,00

WGW

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

74,99

0,00

WHW

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

45,19

0,00

0,00

0,00

WSW

0,90

1,82

0,96

0,47

0,00

0,00

80,48

0,00

0,00

WAAW

3,12

0,85

0,13

0,06

0,52

0,16

0,11

0,00

0,00

WAEW

4,67

7,05

0,96

0,33

1,79

0,80

0,37

0,00

0,00

WAFW

1,64

1,46

0,18

0,02

0,86

1,56

0,09

0,00

0,00

WASW

0,08

0,04

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

WBAW

0,00

0,00

0,00

0,00

0,16

0,00

0,00

0,00

0,00

WBBW

0,00

0,00

0,00

0,00

0,11

0,00

0,00

0,00

0,00

WBEW

0,00

0,00

0,00

0,00

0,97

0,00

0,00

0,00

0,00

WHFEW

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,23

0,00

0,00

0,00

WHFFW

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,55

0,00

0,00

0,00

WHFHW

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,76

0,00

0,00

0,00

WHHEW

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,17

0,00

0,00

0,00

WHHHW

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,12

0,00

0,00

0,00

WSAAW

0,01

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

WSAEW

0,01

0,04

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

WSAFW

0,01

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,03

0,00

0,00

WSASW

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,12

0,00

0,00

WSEEW

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,25

0,00

0,00

WSEFW

0,00

0,00

0,00

0,03

0,00

0,00

0,14

0,00

0,00

WSESW

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,04

0,00

0,00

WSFFW

0,00

0,00

0,00

0,01

0,00

0,00

0,17

0,00

0,00

WSFSW

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,11

0,00

0,00

WSSSW

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,00

0,03

0,00

0,00

Tabelle 72: Liste der Aktivitätenketten: Mobilitätsraten pro Personengruppe in %

Die Summe über die Wahrscheinlichkeiten einer Personengruppe ist oft größer als 1,0 (oder 100 %), weil eine Person täglich mehrere Aktivitätenketten nacheinander absolvieren kann (beispielsweise Personengruppe EmP zuerst WAW, dann WFW).

Die oben dargestellte Liste beschreibt eine durchschnittliche Mobilität für Personen je nach ihrer Gruppenzugehörigkeit. Die Verkehrserzeugung, das heißt die Bestimmung der absoluten Anzahl von Aktivitätenketten und damit von Wegen, die in jedem einzelnen Bezirk ihren Ausgang nehmen, wird in VISEM durch Multiplikation der Einwohnerzahl einer jeden Personengruppe mit den Wahrscheinlichkeiten aller Aktivitätenketten vorgenommen. Die Verkehrserzeugung kann auf die aktiven Bezirke eingeschränkt werden.

Damit ist in VISEM zusammen mit der Einwohnerzahl und der Personengruppenaufteilung auch die Verkehrserzeugung, das heißt die Anzahl der mit jeder Aktivität in der Aktivitätenkette erzeugten Wege, determiniert. Das Ergebnis wird im Bezirksattribut Heimataufkommen pro Nachfrageschicht gespeichert.

Beispiel für VISEM-Verkehrserzeugung

In Bezirk 1 wohnen 2 000 Erwerbstätige mit PKW (EmP). Nach obiger Aktivitätenkettenverteilung durchlaufen sie die Aktivitätenkette WAEW pro Tag mit 4,67 % Wahrscheinlichkeit. Daher entstehen dort 2 000 • 4,67 % = 93,4 Ketten des Typs WAEW. Das Heimataufkommen für die Nachfrageschicht EmP x WAEW beträgt also 93,4.

Damit erzeugen die 2 000 Personen in dieser Aktivitätenkette insgesamt 3 • 93,4 = 280,2 Wege, nämlich 93,4 Wege WA und ebenso viele AE und EW.