Berechnung des Widerstandes
Der Widerstand für einen Teilweg mit dem Ride Sharing System berücksichtigt folgende Faktoren:
- Reisezeit
Die Reisezeit setzt sich zusammen aus der idealen Reisezeit im IV und einem aggregierten Umwegfaktor, der sich für den Fahrgast aufgrund des Poolings mit anderen Fahrgästen ergibt.
- Wartezeit
Die aggregierte Wartezeit ist die Zeitdauer, die der Fahrgast auf dieser Beziehung im Mittel auf das ihm zugewiesene Fahrzeug wartet.
- Variabilität des Angebots
Die Variabilität des Angebots äußert sich darin, dass nicht jeder Fahrtwunsch auf die gleiche Weise bedient wird. Die Fahrten auf einer Beziehung können 5min oder auch die doppelte Zeit dauern. Gleiches gilt für die Wartezeit. Diese Unsicherheit wird als zusätzlicher Widerstand gegenüber dem Weg empfunden.
Diese Unsicherheit zeigt sich am deutlichsten bei der Unsicherheit nicht befördert zu werden. Ist die Ablehnungsrate von Fahrtwünschen auf einer Beziehung hoch, so muss sich dies besonders auf den Widerstand auswirken. Dieser zusätzliche Widerstand p wird derart bestimmt, dass der dadurch hervorgerufene Fahrgastverlust (hinsichtlich des Verkehrssystems DRT) näherungsweise identisch ist mit der Anzahl der nicht beförderten Passagiere.
Der Gesamtwiderstand eines DRT-Teilwegs ergibt sich daher anhand dieser Formel:
impi,j= x•di,j • tIV i,j + y•wi,j + a •σ(di,j) + b • σ(wi,j) + c • p
wobei:
d |
mittlerer Umwegfaktor |
tIV |
Fahrzeit des IV Wegs |
w |
mittlere Wartezeit |
p |
Widerstand, der sich aus der Ablehnungsrate ergibt |
σ |
Standardabweichung von d und w |
Zusätzlich zu diesem Widerstand kann ein Puffer für einen DRT-Teilweg berücksichtigt werden, der wirksam wird, wenn ein klassischer ÖV-Teilweg anschließt. Dieser Puffer spiegelt das Planungsverhalten des Fahrgastes wider, der das variable Angebot des Ride Sharing Dienstes und das fixe Angebot des Fahrplans kombinieren muss.
Bei einer generell hohen Taktung im Fahrplan wird der Fahrgast hier mit einem kleineren Puffer planen. Der gewählte Puffer geht mit in den Suchwiderstand des DRT-Teilweges ein.
Der Widerstand einer Verbindung, die DRT-Teilwege besitzt, kann sich im Laufe mehrerer Iterationen verändern. Deshalb könnte es bei naiver Anwendung der Dominanzkriterien passieren, dass eine solche Verbindung in einer frühen Suchiteration dominiert wird, obwohl dies mit dem finalen Widerstand nicht passiert wäre.
Um eine solche fälschliche Dominierung zu verhindern, kann man für den DRT-Widerstand Faktoren für den minimalen und maximalen Suchwiderstand angeben. Eine Verbindung wird damit erst dann dominiert, wenn sie auch nach Anwendung des minimalen Faktors dominiert würde. Entsprechend dominiert eine Verbindung erst dann, wenn sie das auch nach Anwendung des maximalen Faktors tun würde.
Die Faktoren für den Suchwiderstand werden analog bei den Abschneideregeln sowie bei der Vorauswahl angewendet.