Benutzerdefinierte Attribute verwenden
Sie können für die meisten Netzobjekte und Basisdatenobjekte zusätzlich zu den Eingabe-Attributen und Ausgabe-Attributen weitere, benutzerdefinierte Attribute (BDA) definieren. Benutzerdefinierte Attribute (BDA) lassen sich in der gleichen Weise wie vordefinierte Attribute in einer Liste bearbeiten und verwalten (Benutzerdefinierte Attribute anlegen).
Sie können benutzerdefinierte Attribute aus einem anderen Vissim-Netz additiv einlesen (Netz additiv lesen).
Wenn Sie eine Datei *.inpx öffnen, in der ein benutzerdefiniertes Attribut definiert ist, dessen Kurzname oder Langname dem eines Attributs entspricht, das in Vissim vorhanden ist, fügt Vissim dem Namen des benutzerdefinierten Attributs einen Suffix hinzu:
- bei Kurznamen: Kurzname_UDA_<nächsthöhere freie Nummer>
- bei Langnamen: Langname (UDA <nächsthöhere freie Nummer>)
- Wenn der Kurzname oder der Langname eine Nummer im Suffix enthält, erhält der andere Name entweder ein Suffix mit der gleichen Nummer oder kein Suffix.
Datenattribut oder Formelattribut
Für das benutzerdefinierte Attribut wählen Sie einen der folgenden Datenquellen-Typen aus:
- Daten: Das benutzerdefinierte Attribut basiert auf Vissim-Daten. Sie können einen Standardwert, Minimalwert und Maximalwert eingeben sowie die Anzahl der Dezimalstellen auswählen. Bestimmte Netzobjekttypen unterstützen, beispielsweise Fahrbeziehungen. Wenn der ausgewählte Netzobjekttyp keine Daten unterstützt, ist automatisch Formel ausgewählt und Sie müssen die Formel definieren.
- Formel: Sie erstellen die gewünschte Formel aus Operanden, Operatoren und/oder Funktionen. Für die Strukturierung können Sie Klammern einfügen. Zudem können Sie eine Table-Lookup-Funktion als Teil der Formel definieren. Die Table-Lookup-Funktion ermöglicht, auf Attribute und Attributwerte von anderen Objekten zuzugreifen und diese in der Formel zu verwenden. In einer Formel für Relationen, die auf mehrere Objekte verweisen, können Sie in der Aggregationsfunktion zusätzlich eine Bedingung angeben (Aggregationsfunktion mit Bedingung).
Beispiele für Anwendungsfälle
- Ergebnisattribute weiterverarbeiten: Sie definieren ein benutzerdefiniertes Attribut, das eine Formel für ein gewünschtes Berechnungsmodell für LOS enthält. Diese Formel verwendet beispielsweise die Werte von Staulängen, die sich aus einer Knotenauswertung und Emissionsfaktoren ergeben.
- Sie definieren benutzerdefinierte Attribute, deren Werte Sie über die COM-Schnittstelle oder die DLL-Schnittstellen befüllen.
- Kalibrierung von Daten unterstützen: Sie definieren benutzerdefinierte Attribute und befüllen diese mit realen Werten. Diese zeigen Sie in Vissim in Listen mit Werten aus der Simulation an und vergleichen die Werte aus beiden Quellen.
- Sie definieren benutzerdefinierte Attribute für Fahrzeuge oder Fußgänger aus der Simulation, deren Werte Sie über die COM-Schnittstelle setzen und zusammen mit Ergebnissen der Simulation beispielsweise im Fahrzeugprotokoll ausgeben.
- Sie definieren benutzerdefinierte Attribute für Fahrzeuge oder Fußgänger aus der Simulation, die eine Formel enthalten. Diese Formel enthält ein gewünschtes Berechnungsmodell für LOS.
- Wechselverkehrszeichen steuern: Sie definieren in 3D-Signalanlagen benutzerdefinierte Attribute für Verkehrszeichen, die Sie als Wechselverkehrszeichen verwenden möchten.
Übergeordnetes Thema:
Basisdaten für die Simulation definieren
Informationen zum Bearbeiten:
Streckenverhaltenstyp für Strecken und Verbindungsstrecken definieren
Flächenverhaltenstypen definieren
Einsteigeverzögerungstypen definieren
Fahrstreifen-Markierungstypen definieren
Benutzerdefinierte Attribute anlegen