Benutzerdefinierte Attribute anlegen

Sie können ein benutzerdefiniertes Attribut in den Basisdaten anlegen oder im Fenster der Attributauswahl (Attribute und Subattribute für Spalten einer Liste auswählen).

Benutzerdefiniertes Attribut in Basisdaten anlegen

1.  Wählen Sie im Menü Basisdaten > Benutzerdefinierte Attribute.

Die Liste Benutzerdefinierte Attribute öffnet sich. Wenn kein benutzerdefiniertes Attribut definiert ist, werden nur die Spaltentitel angezeigt.

2.  Klicken Sie in der Symbolleiste der Liste auf das Symbol  Hinzufügen.

Das Fenster Benutzerdefiniertes Attribut öffnet sich.

Tipp: Alternativ können Sie das Fenster Benutzerdefiniertes Attribut auch über folgenden Funktionen öffnen. Dabei wird der Netzobjekttyp als Objekttyp für das benutzerdefinierte Attribut übernommen:

  • Wählen Sie in der Netzobjektleiste im Kontextmenü des gewünschten Netzobjekttyps Benutzerdefiniertes Attribut anlegen aus.
  • Klicken Sie in der Attributliste des gewünschten Netzobjekttyps mit der rechten Maustaste in den Zeilenkopf des gewünschten Netzobjekts und wählen Sie aus dem Kontextmenü den Eintrag Benutzerdefiniertes Attribut.
  • Klicken Sie in der Attributliste des gewünschten Netzobjekttyps in der Symbolleiste auf das Symbol Benutzerdefiniertes Attribut anlegen.

Hinweis: Sie können in Listen über das Symbol  Attribute auswählen Spalten mit Attributwerten anzeigen und ausblenden (Attribute und Subattribute für Spalten einer Liste auswählen).

3.  Nehmen Sie die gewünschten Einstellungen vor:

Element Beschreibung

Objekttyp

Objekttyp des benutzerdefinierten Attributs (Pflichtfeld).

Neben den Netzobjekttypen können Sie weitere Objekttypen auswählen, beispielsweise Netzeinstellungen (NETPARA). Wenn Sie für NETPARA den Datenquellen-Typ Formel wählen, können Sie für die Formel einen Wert eingeben, den Sie als benutzerdefinierte Konstante verwenden können. Dafür greifen Sie mit der Funktion Tablelookup auf NETPARA zu.

Kurzname

Abkürzung der Bezeichnung des benutzerdefinierten Attributs (Pflichtfeld)

Langname

Ausgeschriebene Bezeichnung

Kommentar

Optionaler Kommentar

 

Element Beschreibung

Datentyp

Ein benutzerdefiniertes Attribut muss über einen Datentyp verfügen. Wählen Sie den gewünschten Eintrag.

Mögliche Datentypen:

Beschleunigung

Beschleunigung

Bool

Ermöglicht logische Aussagen für ein benutzerdefiniertes Attribut, das mit 0, 1 oder keinem Wert belegt werden kann:

  • Ja: wahr, 1
  • Nein: falsch, 0
  • Leer: Leerwert, kein Wert

Dateiname

Dateiname: Verweis auf eine Datei, beispielsweise für ein benutzerdefiniertes Attribut, in dem hinterlegt ist, in welcher Datei sich weitere Informationen befinden

Dauer (Ganzzahl)

Zeitdauer [s] ohne Dezimaltrennzeichen

Dauer (Gleitkommazahl)

Zeitdauer [s] mit Dezimaltrennzeichen

Farbe

Farbwert festlegen. Beispiele für die Verwendung:

  • Benutzerdefiniertes Attribut der Farbe eines Fahrzeugs oder Fußgängers.
  • Benutzerdefiniertes Attribut, das mit einer Attributänderung dynamisch einen Farbwert setzt.

Der Farbwert kann im Formeleditor mit der Funktion Farbe (a; r; g; b) geändert werden. Der Formeleditor kann ihm Rahmen der Definition eines benutzerdefinierten Attributs oder der einer Attributänderung verwendet werden.

Fläche (km2)

Quadratkilometer

Fläche (m2)

Quadratmeter

Ganzzahl

ganze Zahl ohne Dezimaltrennzeichen

Geschwindigkeit (km/h)

Geschwindigkeit (km/h)

Geschwindigkeit (m/s)

Geschwindigkeit (m/s)

Gleitkommazahl

Gleitkommazahl mit Dezimaltrennzeichen

Länge (km)

Länge (Kilometer)

Länge (m)

Länge (Meter)

Länge (mm)

Länge (Millimeter)

Masse (g)

Masse (Gramm)

Ruck

Ruck (m/s3). Der Ruck ist als Ableitung der Beschleunigung die zeitliche Änderung der Beschleunigung.

Text

Zeichenfolge

Währung

Währung

Zeitpunkt

Zeitpunkt im Format hh:mm:ss (12:23:12) oder hh:mm (12:23)

 

Element Beschreibung

Subattribute

  • Simulationslauf: nur für folgenden Objekte:
  • benutzerdefinierte Attribute von Netzobjekten mit dem Datenquellen-Typ Daten, die Ergebnisattribute haben und benutzerdefinierte Datenattribute haben können. Die Werte für solche Attribute können nur während des jeweiligen Simulationslaufs verändert werden und werden in die Auswertungsdatenbank (*.db) geschrieben.
  • benutzerdefinierte Attribute mit dem Datenquellen-Typ Formel

Die Werte des benutzerdefinierten Attributs werden für jeden Simulationslauf erfasst. Wenn Sie das benutzerdefinierte Attribut in einer Attributliste anzeigen, werden die Attributwerte jeweils in einer Spalte für jeden Simulationslauf angezeigt.

  • Zeitintervall: Zeitintervalle des Netzobjekttyps für das benutzerdefinierte Attribut berücksichtigen. Dem Netzobjekttyp müssen Zeitintervalle zugewiesen sein (Zeitintervalle für einen Netzobjekttyp definieren). Wenn Sie das benutzerdefinierte Attribut in einer Attributliste anzeigen, werden die Attributwerte jeweils in einer Spalte für jedes Zeitintervall angezeigt.

4.  Wählen Sie den gewünschten Datenquellen-Typ aus:

  • Daten: Sie können folgende Attributwerte und Optionen einstellen. Abhängig vom ausgewählten Datentyp werden im rechten Bereich unterschiedliche Felder und Optionen angezeigt:
    ElementBeschreibung

    Leerwert erlauben

     Ist die Option ausgewählt, darf für das benutzerdefinierte Attribut auch kein Wert angegeben sein. Standardmäßig ist die Option nicht ausgewählt und der Standardwert ist NULL.

    Standardwert

    Optional einen Standardwert vorgeben

    Minimum

     Ist die Option ausgewählt, den kleinsten möglichen Wert vorgeben.

    Maximum

     Ist die Option ausgewählt, den größten möglichen Wert vorgeben.

    Dezimalstellen

    Anzahl der gewünschten Nachkommastellen für einen Wert mit Dezimaltrennzeichen

  • Formel: Sie können im rechten Bereich eine Formel erstellen (Formel erstellen). Dafür legen Sie auch die Anzahl der Nachkommastelle fest:
    ElementBeschreibung

    Dezimalstellen

    Anzahl der gewünschten Nachkommastellen für einen Wert mit Dezimaltrennzeichen

Wenn für die Formel ausgewählte Attribute auf dynamischen Daten basieren, die sich während eines Simulationslaufs ändern können, können sich auch die Werte des benutzerdefinierten Attributs ändern, wenn diese während eines Simulationslaufs in einer Ergebnisliste oder Attributliste angezeigt werden.

Syntaxfehler sind rot gekennzeichnet:

Vissim markiert Syntaxfehler in einer Formel rot. Eine Meldung unter dem Eingabefeld für die Formel gibt Hinweise zur möglichen Ursache des Syntaxfehlers.

5.  Bestätigen Sie mit OK.

Das Fenster Benutzerdefiniertes Attribut schließt sich. Das benutzerdefinierte Attribut wird in der Liste Benutzerdefinierte Attribute angezeigt.

Beispiel für ein benutzerdefiniertes Attribut

Das benutzerdefinierte Attribut ConflGap berechnet die Lücke vorn für die zwei Strecken einer Konfliktfläche, wenn die Strecke1 den Status2 hat und die Strecke2 den Status1.

Für das Beispiel werden folgende Daten ausgewählt oder eingegeben:

  • Objekttyp: Strecken
  • Kurzname: ConflGap
  • Langname: ConflAreaFrontGap
  • Kommentar: Lücke vorn einer Konfliktfläche auf dieser Strecke, an der Fahrzeuge Vorfahrt beachten müssen
  • Datentyp: Eintrag Gleitkommazahl
  • Datenquellen-Typ: Option Formel

Im Fenster Tablelookup einfügen:

  • Objekttyp: Konfliktflächen
  • Variablenname: ca

Im Eingabefeld für die Formel den Eintrag TableLookup(CONFLICTAREA ca; ; )ergänzen zu:

TableLookup(CONFLICTAREA ca; ca[LINK1\NO]=[NO] & ca[STATUS]=2 | ca[LINK2\NO]=[NO] & ca[STATUS]=1;ca[FRONTGAPDEF])

Das benutzerdefinierte Attribut ConflGap steht damit als Attribut des Netzobjekttyps Strecke zur Verfügung. In der Liste Strecken kann ConflGap als Spalte eingeblendet werden und den Wert des berechneten Attributs Lücke vorn für jede Strecke in der Liste anzeigen, die über die entsprechenden Konfliktflächen mit den beiden definierten Status verfügt.