Modellierung von Wahlentscheidungen auf der Basis von Schätzungen

Außer im Fall vollständiger Fahrgastinformation gibt es immer auch Entscheidungssituationen, die auf Schätzungen beruhen. Einfachstes Beispiel ist die Wahl zwischen mehreren möglichen Einstiegshaltestellen zu Beginn einer Reise oder bei einem Umstieg. Haben Fahrgäste an Bord keine Abfahrtszeiten-Information, basiert auch die Entscheidung zwischen Weiterfahrt und Ausstieg auf Schätzungen – in diesem Fall etwa auf der erwarteten Rest-Reisezeit nach dem Ausstieg.

Solche Entscheidungen können auf zweierlei Art modelliert werden:

  • Durch ein diskretes Wahlmodell
  • Durch eine 0-1-Entscheidung zugunsten der besten Alternative

Der zweite Fall minimiert zwar die erwarteten Restkosten, spiegelt aber nicht die Unschärfe im Verhalten von Fahrgästen wider. Deshalb ist ein diskretes Wahlmodell im Normalfall zu bevorzugen. Wenn der Elastizitätsparameter gegen unendlich geht, nähert sich das Ergebnis ohnehin der 0-1-Entscheidung zugunsten der Alternative mit den niedrigsten erwarteten Restkosten an.