Wirkungsmodelle – Methoden der Wirkungsermittlung
Jedes Verkehrsangebot hat vielfältige Wirkungen, die sich durch Maßnahmen (zum Beispiel den Bau einer neuen Straßenbahnlinie oder einer Umgehungsstraße) verändern können:
- Wirkungen auf die Nutzer des Verkehrsangebotes
- Wirkungen auf die Betreiber, die das Verkehrsangebot realisieren sollen
- Wirkungen auf die Allgemeinheit, der durch das Verkehrsangebot Kosten und Nutzen entstehen
- Wirkungen auf die Aufgabenträger des ÖV, die ein eventuelles politisches Defizit verantworten müssen
- Wirkungen auf die Umwelt, die durch die Folgen des Verkehrs beeinträchtigt wird
Benutzer des Verkehrsangebots
Nutzer des IV-Verkehrsangebots sind insbesondere die Kfz-Fahrer und ihre Mitfahrer, aber auch nicht-motorisierte Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer und Fußgänger. Nutzer des ÖV-Verkehrsangebots sind die ÖV-Fahrgäste.
Betreiber des Verkehrsangebots
Das Straßennetz wird in der Regel vom Staat, den Ländern oder den Gemeinden, zunehmend aber auch von privaten Investoren angeboten. Diese Betreiber des Straßennetzes müssen über Investitionen für den Ausbau und die Erhaltung der Straßeninfrastruktur entscheiden. Die Betreiber im ÖV sind Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde. Im weiteren Sinne gehören auch die ÖV-Aufgabenträger zu den Betreibern. Um das ÖV-Angebot zu realisieren, erstellen die ÖV-Betreiber Liniennetzpläne und Fahrpläne, aus denen der Nutzer dann Fahrtmöglichkeiten auswählt. Um den Fahrer- und Fahrzeugeinsatz zu planen, erstellen die ÖV-Betreiber Fahrzeugumlaufpläne und Dienstpläne.
Modelle zur Ermittlung der Wirkung
Visum umfasst verschiedene Modelle, mit denen die Wirkungen eines Verkehrsangebots ermittelt werden können.
- Verschiedene Umlegungsverfahren ermöglichen, die aktuelle oder die prognostizierte Verkehrsnachfrage auf ein vorhandenes oder ein geplantes Verkehrsangebot umzulegen. Das wichtigste Ergebnis dieser Umlegungsverfahren sind Belastungen der Netzobjekte (zum Beispiel Streckenbelastungen).
- Die Verbindungsqualität der einzelnen Verkehrssysteme oder für ausgewählte Nachfragesegmente wird über Kenngrößen beschrieben, die in Kenngrößenmatrizen (Widerstandsmatrizen) ausgegeben werden können.
- Das Umweltmodell ermöglicht die Ermittlung von Lärm- und Schadstoffemissionen des motorisierten IV für die verkehrlichen Belastungen im vorhandenen oder geplanten Straßennetz.
- Ein Betreibermodell ermittelt den betrieblichen und den finanziellen Aufwand des ÖV-Angebots und ermöglicht die Hochrechnung auf Analyseperiode und Analysehorizont. Ein Umlaufbildungsverfahren bestimmt die Zahl der erforderlichen Fahrzeuge, die notwendig sind um das ÖV-Angebot anbieten zu können.