Statische Routen aus Umlegung erzeugen

Sie können den aktuellen Zustand der dynamischen Umlegung und damit die gefundenen Wege und ihre Verkehrsbelastungen in ein Vissim-Modell mit statischen Routen umwandeln. Dieses Vissim-Modell kann ohne das Modul Dynamische Umlegung ablaufen.

Aus den Inhalten der Wegedatei *.weg, der Bewertungsdatei *.bew und der kompletten Nachfrage aus den Matrizen werden Fahrzeugzuflüsse und Routenentscheidungen erzeugt.

Hinweis: Stellen Sie sicher, dass bei der dynamischen Umlegung der Simulationszeitraum ein ganzzahliges Vielfaches des Bewertungsintervalls ist. Andernfalls können die Wegedatei und die Bewertungsdatei unvollständig sein, da sie Daten je Bewertungsintervall speichern.

Für die Erzeugung der Fahrzeugzuflüsse und Routenentscheidungen werden verwendet:

  • die zuletzt gespeicherten Wegebelastungen aus der Wegedatei (Attribut Belastung (neu), die im Zeitintervall abgefahrenen Fahrzeuge)
  • die Gesamtquellbelastungen der Bezirke aus den Quelle-Ziel-Matrizen

Dabei gilt:

  • Für jeden Quellparkplatz wird für jedes Zeitintervall ein Fahrzeugzufluss erzeugt, dessen Verkehrsstärke der Summe der Belastungen der Wege in der Wegedatei entspricht, die von ihm ausgehen.
  • Die Verkehrsstärken aller Quellparkplätze eines Bezirks werden anschließend mit einem gemeinsamen Faktor multipliziert, sodass ihre Summe der gesamten Quellbelastung dieses Bezirks in der Matrix oder den Matrizen entspricht.
  • Für jeden Parkplatz wird dann eine statische Routenentscheidung pro Gruppe von Fahrzeugtypen erzeugt, die ein identisches Wegewahlverhalten in der dynamischen Umlegung haben, beispielsweise mit gleichen Gewichtungsparametern für die Kosten, dem gleichen, zugänglichen Straßennetz, gleichen Parkplatzwahlparametern. Die relative Belastung für jede Route entspricht der Wegebelastung aus der Wegedatei.
  • Vissim wählt für die Nummern des erzeugten Fahrzeugzuflusses und der erzeugten Routenentscheidung jeweils die nächstgrößere freie Nummer.

Die Fahrzeug-Zusammensetzungen werden aus der Überlagerung aller den Matrizen zugeordneten Fahrzeug-Zusammensetzungen erzeugt. Fahrzeug-Zusammensetzungen (Kombination Fahrzeugtyp-Wunschgeschwindigkeit) mit einem relativen Anteil < 0.001 (0.1 %) werden nicht berücksichtigt.

Wenn in Ihrem Vissim-Netz die Strecke, auf der der Zielparkplatz platziert ist, über Verbindungsstrecken mit weiteren Strecken verbunden ist, verwenden Fahrzeuge diese Verbindungsstrecken und Strecken nach dem Erzeugen von Statische Routen und bleiben im Vissim-Netz.

1.  Wählen Sie im Menü Verkehr > Dynamische Umlegung > Statische Routen aus Umlegung erzeugen.

Das Fenster Statische Routen erzeugen öffnet sich. Die Einstellungen stehen nur während der Laufzeit von Vissim zur Verfügung und werden nicht gespeichert.

2.  Nehmen Sie die gewünschten Einstellungen vor:

Element Beschreibung
Anzahl Routen begrenzen

Alle Wege werden in statische Routen umgewandelt. Die Belastungen der Wege werden mit Hilfe der relativen Aufteilung der Routen definiert. Für jeden Entscheidungsquerschnitt wird die absolute und die relative Mindestbelastung sowie die Anzahl Routen pro Zielquerschnitt mit den eingestellten Parametern verglichen. Dadurch wird die Anzahl der generierten statischen Routen reduziert.

Alle Routen, die eines der drei Kriterien nicht erfüllen, werden einschließlich ihrer Belastungen gelöscht.

Entscheidungsquerschnitte werden nicht gelöscht, auch wenn an einem Entscheidungsquerschnitt alle Routen gelöscht wurden.

rel. min. Belastung

Die statische Route wird gelöscht, wenn für die relative Belastung gilt:

Relative Belastung in jedem Zeitintervall < aktuelle relative minimale Belastung

Wertebereich [0.00 bis 1.00], Standardwert: 0.05, zwei Dezimalstellen

Wenn die rel. min. Belastung = 0.00 ist, wird keine erzeugte statische Route aufgrund dieses Kriteriums verworfen.

Relative Belastung im Zeitintervall = Absolute Belastung im Zeitintervall / Summe der absoluten Belastungen aller Routen der zugehörigen Zeitintervalle

Wenn die Summe der Belastungen aller Routen einer Routenentscheidung in einem Zeitintervall 0 ist, wird dieses Zeitintervall so gewertet, als ob die relative Belastung größer als die relative minimale Belastung ist.

abs. min. Belastung

Die statische Route wird gelöscht, wenn für die absolute Belastung gilt:

Absolute Belastung jedem Zeitintervall < aktuelle absolute minimale Belastung

Wertebereich [0 bis 999 999 999], Standardwert: 2, ganzzahlig

Wenn die abs. min. Belastung = 0 ist, wird keine erzeugte statische Route aufgrund dieses Kriteriums verworfen.

max. Anzahl Routen (pro Zielquerschnitt)

Berücksichtigt werden alle Routen von einem Startquerschnitt zu einem Zielquerschnitt. Pro Entscheidungsquerschnitt wird die Anzahl Routen zu Zielquerschnitten ermittelt. Mehrere Zielquerschnitte einer Routenentscheidung, die auf einer Strecke dicht beieinander (Toleranz ± 1 m) liegen, werden als ein einziger Zielquerschnitt berücksichtigt. Ist die Anzahl Routen je Zielquerschnitt > aktuelle max. Anz. Routen, werden die Routen mit den kleinsten Summen der Zeitintervall-Belastungen entfernt. Wird ein sehr unwahrscheinlicher Wert eingegeben, beispielsweise 999 999, wird keine erzeugte statische Route aufgrund dieses Kriteriums verworfen.

Wertebereich [0 bis 999 999 999], Standardwert: 10, ganzzahlig

3.  Klicken Sie auf OK.

Die Umwandlung in statische Routen wird gestartet.