Fahrzeugzuflüsse für den Individualverkehr modellieren

Sie können für alle Fahrzeugtypen zeitlich veränderliche Fahrzeugzuflüsse im Netz definieren. Einem Fahrzeugzufluss können Sie eine oder mehrere Fahrzeug-Zusammensetzungen zuweisen (Attribute von Fahrzeugzuflüssen), (Fahrzeug-Zusammensetzungen modellieren). Wenn Sie auf einer Strecke mehreren Fahrzeugzuflüssen jeweils eine Fahrzeug-Zusammensetzung mit jeweils einem Fahrzeugtyp zuweisen und für den Fahrzeugzufluss den Belastungstyp > Exakt auswählen, können Sie die auf dieser Strecke eingesetzte Anzahl der Fahrzeuge je Fahrzeugtyp exakt definieren. Vissim erzeugt während der Simulationsdauer die einzelnen Fahrzeuge für Fahrzeugzuflüsse zu einem zufälligen Zeitpunkt auf Basis der Fahrzeug-Zusammensetzungen und der eingegebenen Belastungen.

Fahrzeugzuflüsse können nur auf Strecken platziert werden. Ein Fahrzeugzufluss kann nicht auf einzelnen Fahrstreifen einer Strecke platziert werden.

Zeitintervalle für Fahrzeugzuflüsse

Sie können Zeitintervalle für Fahrzeugzuflüsse anlegen und damit die Belastung für jedes Zeitintervall in einem Fahrzeugzufluss festlegen. Die Belastung für eine Strecke geben Sie in Fahrzeugen pro Stunde ein. Dabei können Sie mit dem Belastungstyp auswählen, ob die exakte Anzahl Fahrzeuge eingesetzt wird oder Vissim die Anzahl auf Basis der eingegebenen Belastung stochastisch wählt (Attribute von Fahrzeugzuflüssen). Sie müssen immer Fahrzeuge pro Stunde eingeben, auch wenn das Zeitintervall kürzer ist oder nicht zu einer vollen Stunde endet, beispielsweise wenn es 3.5 h umfasst.

Einsetzzeitpunkte der Fahrzeuge

Die Einsetzzeitpunkte der Fahrzeuge auf eine Strecke im Vissim-Netz bestimmt Vissim stochastisch: Aus der stündlichen Belastung ergibt sich eine mittlere Zeitlücke zwischen zwei Fahrzeugen. Diese mittlere Zeitlücke wird als Mittelwert einer negativen Exponentialverteilung verwendet, aus der Vissim die Zeitlücken bestimmt. Dies entspricht einer Poisson-Verteilung der Einsetzzeitpunkte. Die Einsetzzeitpunkte können in der Realität größeren Schwankungen unterliegen als in Vissim auf Basis der Poisson-Verteilung.

Wenn die angegebene Verkehrsmenge während der Simulation in einem Zeitintervall um mehr als zwei Fahrzeuge nicht ins Netz eingesetzt werden kann, wird eine Meldung erzeugt.

  • Die Meldung wird mit dem Zeitintervall je Fahrzeugzufluss in die Datei *.err eingetragen
  • Beim Beenden des Simulationslaufs öffnet sich ein Fenster und zeigt die Meldung an. Aus diesem Fenster können Sie das Fenster Meldungen öffnen. Darin wird die Meldung ggf. mit weiteren Meldungen angezeigt.
  • Die Datei *.err enthält keine Meldungen, falls Fahrzeuge nicht eingesetzt werden, weil das Fahrzeugzufluss-Intervall länger ist als die Simulationsdauer. Die maximal mögliche Verkehrsstärke hängt von der Geschwindigkeit und den eingestellten Fahrverhaltensparametern ab.
Auswahl des Fahrstreifens beim Einsetzen des Fahrzeugs in das Vissim-Netz

Das Fahrzeug muss einem Fahrzeugtyp zugewiesen sein, der nicht für den Fahrstreifen gesperrt ist, auf dessen Strecke der Fahrzeugzufluss platziert ist (Attribute von Strecken).

Wenn eine Strecke über mehrere Fahrstreifen verfügt, auf denen das Fahrzeug eingesetzt werden kann, setzt Vissim das Fahrzeug auf dem Fahrstreifen ein, auf dem das Fahrzeug die längste Kollisionszeit hat. Dies ist der Fahrstreifen, auf dem das Fahrzeug die längste Zeit fahren kann, ohne ein vorausfahrendes Fahrzeug oder ein Netzobjekt zu erreichen, das seine Wunschgeschwindigkeit beeinflusst, beispielsweise eine LSA, eine Querverkehrsstörung oder eine Konfliktfläche.

Wenn eine Strecke über zwei Fahrstreifen verfügt, wovon der eine ein Überholfahrstreifen ist und der andere für alle Fahrzeugklassen gesperrt ist, setzt Vissim das Fahrzeug auf dem gesperrten Fahrstreifen ein.

Geschwindigkeit beim Einsetzen des Fahrzeugs

Für die Berechnung der Geschwindigkeit, mit der das Fahrzeug in einem Fahrzeugzufluss oder im Rahmen der dynamischen Umlegung in einem Parkplatz einer Bezirksanbindung in das Vissim-Netz eingesetzt wird, berücksichtigt Vissim den Abstand des Fahrzeugs zum vorausfahrendes Fahrzeug und die maximale Vorausschauweite. Die Vorausschauweite gilt auf der betroffenen Strecke für das Fahrverhalten des Fahrzeugtyps, dem das eingesetzte Fahrzeug zugeordnet ist:

  • Wenn der Abstand größer ist als die maximale Vorausschauweite, wird das Fahrzeug mit seiner Wunschgeschwindigkeit eingesetzt.
  • Wenn der Abstand kleiner ist als die maximale Vorausschauweite aber größer als der Sicherheitsabstand, gilt: v = vWunsch – (vWunsch – vVorderfahrzeug) * (1 - dx / maximale Vorausschauweite)
  • Wenn der Abstand kleiner ist als der Sicherheitsabstand, wird das Fahrzeug nicht eingesetzt.
Nachfrage in Quelle-Ziel-Matrizen für die dynamische Umlegung

Für die dynamische Umlegung brauchen Sie keine Fahrzeugzuflüsse zu definieren, da die Nachfrage in den Quelle-Ziel-Matrizen enthalten ist (Dynamische Umlegung verwenden).

Übergeordnetes Thema:

Fahrzeugverkehr modellieren

Informationen zum Bearbeiten:

Fahrzeugzuflüsse definieren

Zugehörige Themen:

Attribute von Fahrzeugzuflüssen