Hinweise zu den importierten HAFAS-Daten

Verkehrsgattungen

HAFAS-Zuggattungen werden mit folgenden Daten übernommen:

  • Gattungscode (maximal dreistellig)
  • Kategorie Produktklasse
  • Gattungsbezeichnung
Haltestellenverzeichnis, Koordinaten der Haltestellen

Nummer, Name und Koordinaten der Bahnhöfe werden aus beiden Dateien übernommen. Der Code des Verkehrsverbunds in den Haltestellendaten wird in ein benutzerdefiniertes Attribut der Haltestellen übernommen.

Für jeden Bahnhof wird eine 1:1:1:1-Kombination aus Knoten, Haltestelle, Haltestellenbereich und Haltepunkt eingefügt. Name und Code werden beide aus dem HAFAS-Namen gebildet. Enthält der HAFAS-Name mehrere durch $ getrennte Alternativnamen, wird nur der erste Name übernommen.

Wenn Sie nur die Bahnhofskoordinatendatei importieren, werden keine Namen gebildet. Die Koordinaten enthalten optional die Z-Koordinate, angegeben als Höhe über NN in [m]. Diese wird in die Z-Koordinate des Knotens übernommen.

Verbindungen zwischen Haltestellen

Haltestellengruppen (2. Informationsbereich) werden als Haltestellen mit mehreren Haltestellenbereichen übernommen.

Dabei werden alle auf der rechten Seite des „:“-Zeichen stehenden Haltepunkte unter die Haltestelle auf der linken Seite aggregiert, wenn diese vorhanden ist (Metabahnhöfe werden dadurch ignoriert) und die Zuordnung nicht in einem früheren Schritt bereits stattgefunden hat.

Die Haltestellen der zu aggregierenden Haltepunkte werden gelöscht und ihre Haltestellenbereiche der übergeordneten Haltestelle auf der linken Seite zugeordnet.

Übergangsbeziehungen (1. Informationsbereich) werden unterschiedlich interpretiert. Liegt ein Übergang innerhalb einer Haltestelle(ngruppe) vor, wird die Übergangszeit (optional auch sekundengenau) in die Matrix der Übergänge zwischen den zugehörigen Haltestellenbereichen der Haltestelle eingetragen. Die Matrix darf asymmetrisch werden.

Ist der Übergang aber zwischen Haltepunkten unterschiedlicher Haltestellen, wird eine Strecke angelegt, die in der angegebenen Richtung für den Verkehrssystemtyp ÖVFuß geöffnet ist.

Zeitverschiebungen der Haltestellen

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Umsteigeprioritäten an Haltestellen

Die Nummer und die Umsteigepriorität der HAFAS-Haltestellen werden aus der Prioritätendatei eingelesen. Sie beschreiben die Qualität eines Umsteigehalts. Die Umsteigepriorität ist ein Wert zwischen null und 16, wobei null höchste Priorität und 16 niedrigste Priorität bedeutet. Dieser Wert wird in das Haltestellenbereichsattribut Priorität für Umsteigen geschrieben. Haltestellen, für die keine Priorität übermittelt wurde, erhalten den Standardwert acht.

Haltestellenbezogene Umsteigezeiten

Nur die allgemeinen Umsteigezeiten zwischen Gattungen ungleich IC werden übernommen. Die Übergangszeit wird in das zum angegebenen Haltepunkt gehörige Diagonalelement der Übergangsmatrix zwischen den Haltestellenbereichen (seiner Haltestelle) eingetragen. Standardmäßig wird die Diagonale mit dem unter „9999999“ stehenden Wert initialisiert und kann danach von speziellen Werten für einzelne Haltepunkte überschrieben werden.

Hinweis: Wenn in den HAFAS-Dateien keine Übergangszeit zwischen Haltestellenbereichen angegeben sind, verwendet Visum als Gehzeit die maximale Gehzeit innerhalb der Haltestelle zwischen den Haltestellenbereichen.

Fahrtpaarbezogene Umsteigezeiten

Spezielle Umsteigegehzeiten werden auf Fahrzeitprofilebene an der betreffenden Haltestelle übernommen. Je HAFAS-Fahrtnummer/Verwaltung wird die spezielle Umsteigegehzeit für alle Fahrzeitprofile eingetragen, die beim HAFAS-Import aus Liniennummer und Betreibername festgelegt wurden. An der Haltestelle des Haltestellenbereichs wird eine spezielle Umsteigegehzeit von Fahrzeitprofil 1 nach Fahrzeitprofil 2 mit der angegeben Zeit eingefügt.

Eckdaten, Verkehrstage der Fahrten

Der Name des Datenbestands wird in das Attribut des Netzversions-Namens und in den Netznotizblock gespeichert.

Start- und Enddatum der Fahrplanperiode werden übernommen.

Wenn der Kalendertyp kein Kalender eingestellt ist, wird jeder Fahrplanfahrtabschnitt mit Verkehrstag täglich eingefügt. Wenn der Kalendertyp Wochenkalender eingestellt ist, wird die Verkehrstagskennung aus HAFAS „modulo 1 Woche“ interpretiert. Wenn der Kalendertyp Jahreskalender eingestellt ist, wird die Verkehrstagskennung aus HAFAS unverändert übernommen, lediglich der Datumsbereich wird ausgeschnitten, falls dieser kürzer als die Fahrplanperiode ist.

Betreiberinformationen

Nummer, Kurzname und vollständiger Name des Betreibers werden übernommen. Über die Verwaltungs-ID kann einer Fahrplanfahrt die Betreibernummer zugeordnet werden. Falls die Datei fehlt, werden keine Betreiber zugeordnet.

Vereinigungen

Vereinigungen werden als Kopplungen zwischen Fahrplanfahrten übernommen.

Aus den Paaren (Zugnummer, Verwaltungs-ID) für die beiden Züge werden die zugehörigen Fahrzeitprofile ermittelt und diese zwischen den Verlaufselementen gekoppelt, die den angegebenen Start-/Endhaltestellen des Koppelabschnitts entsprechen.

Hinweis: In der Vereinigungsdatei sind nur absolute Haltestellennummern zulässig, keine Indizes. Damit ist die Angabe bei Schleifen- und Stichfahrten nicht eindeutig. In diesem Fall wird das jeweils erste Vorkommen der Start-/Endhaltestelle verwendet und keine Kopplung eingefügt, wenn die End- vor der Starthaltestelle liegt.

Durchbindungen

In der Durchbindungsdatei werden die an der Durchbindung beteiligten Fahrplanfahrten durch die Angabe von Fahrtnummer und Verwaltungs-ID identifiziert. Dieser Schlüssel ist jedoch nicht eindeutig. In der Regel entstehen beim HAFAS-Import mehrere Fahrplanfahrten mit gleicher Fahrtnummer und Verwaltung, bei denen sich jedoch die Verkehrstage nicht überlappen. Aus der Menge dieser Fahrplanfahrten werden die für die Durchbindungen passenden Fahrplanfahrten ausgewählt.

Es werden ausschließlich HAFAS-Durchbindungen nach Visum importiert, die folgende Bedingung erfüllen:

  • Der letzte Halt der Fahrplanfahrt 1 und der erste Halt der Fahrplanfahrt 2 stimmen überein oder gehören mindestens zur gleichen Haltestelle.

Beim HAFAS-Import liegt über jedem Halt-Halt-Abschnitt genau ein Fahrplanfahrtabschnitt. Gibt es mehrere eingehende oder ausgehende Durchbindungen, werden die Fahrplanfahrtabschnitte der vorangehenden oder gerade betrachteten Fahrplanfahrt vervielfältigt. Dadurch ändern sich, im Vergleich zum Import ohne Durchbindungen, die ÖV-betrieblichen Kennzahlen.

Fahrplan

Die Fahrplandatei enthält Einträge zu Zügen (*Z), Kurswagen (*KW), Zügen eines Kurswagens (*KWZ), Ein- und Aussteigeverbot an Kurswagen (*B), Taktfahrten (*T), Verkehrstagen (*A VE), Linienkennungen (*L) und Linienwegen. Taktfahrten werden beim Import ignoriert.

  • Züge (*Z): Für jeden Zug wird eine 1:1:1:1-Kombination aus Linie, Linienroute, Fahrzeitprofil und Fahrplanfahrt angelegt. Der Linienname wird gemäß den Einstellungen im Register Namen Fahrplanfahrten erzeugt. Das Verkehrssystem der Linie wird auf das Verkehrssystem gesetzt, das Sie der Gattung (*G) des Zuges zugeordnet haben (bei mehreren Zeilen der höchsten Gattung = niedrigste Produktkategorie). Der Linienroutenname ist stets „1“. Die Richtung wird aus den Koordinaten des Start- und Endbahnhofes abgeleitet. Der Fahrzeitprofilname ist stets „1“. Die Fahrplanfahrtnummer wird fortlaufend vergeben, der Name wird gemäß den Einstellungen im Register Namen Fahrplanfahrten erzeugt. Der Betreiber wird aus der Verwaltungs-ID und der Information in der HAFAS-Betreiberdatei ermittelt. Die Verläufe von Linienroute und Fahrzeitprofil werden entsprechend der Zuglaufinformation aus HAFAS aufgebaut. Da das Netz zunächst keine Strecken enthält, werden dabei schrittweise Strecken zwischen den Knoten aufeinander folgender Haltepunkte eingefügt und für das Verkehrssystem der Linie geöffnet. Besteht eine Strecke bereits, so wird sie nur für das neue Verkehrssystem geöffnet. Verschiedene Züge werden auf Linienrouten einer einzigen Linie abgebildet, wenn sie gemäß der benutzerdefinierten Namensbildung denselben Liniennamen erhalten. Auf diese Weise können zum Beispiel alle Züge gemäß ihrem Verkehrssystem in Linien gruppiert werden. Falls die Attribute „Taktzahl“ und „Taktzeit“ angegeben sind, erzeugt Visum für getaktete HAFAS-Fahrten mehrere Fahrplanfahrten (und Fahrplanfahrtabschnitte).
  • *A VE-Zeilen (Verkehrstage): Für jede *A VE-Zeile wird ein Fahrplanfahrtabschnitt eingefügt. Sein Verkehrstag wird wie für die Eckdatendatei beschrieben ermittelt. Sofern bereits ein Visum-Verkehrstag mit dem Bitstring existiert, wird er wieder verwendet, sonst neu angelegt. Die ID des Verkehrstags wird willkürlich gebildet, zum Beispiel wird die HAFAS-Verkehrstagsnummer verwendet. Der Verkehrstag „täglich“ ist in HAFAS eindeutig erkennbar (000000) und wird dem stets existierenden Visum-Verkehrstag täglich (ID 1) zugeordnet. Wenn der Kalendertyp Wochenkalender eingestellt ist, werden keine Verkehrstage mit gleichem Inhalt angelegt, d. h. eventuell werden Verkehrstage, welche die gleiche „ODER-Projektion“ haben aber eine unterschiedliche HAFAS-Nummer, auf einen einzelnen Verkehrstag abgebildet.
  • *L-Zeilen (Linienkennung): Falls die Linienkennung vorhanden ist, wird sie bei der Bildung von Visum-Linienname und Fahrplanfahrtname bei Bedarf verwendet.
  • Kurswagen (*KW): Kurswagen werden abschnittsweise in Zügen befördert. Ein Kurswagen wird in Visum zu einer eigenen Fahrplanfahrt, die abschnittsweise mit den ziehenden Fahrten gekoppelt ist. Die Daten der Fahrplanfahrt ergeben sich aus den Verweisen auf den ziehenden Zug. Daher müssen die ziehenden Züge beim Import von Kurswagen schon vorhanden sein.

Für jede Kurswagen-Fahrt entstehen eine Linienroute und ein Fahrzeitprofil sowie eine Linie, falls eine Linie mit den geforderten Eigenschaften nicht schon existiert. Die Namen von Fahrplanfahrt und Linie werden gemäß den Einstellungen im Register Namen Kurswagenfahrten erzeugt. Da ein Kurswagen keine Information über Verwaltung, Linie und Gattung enthält, werden die Daten aus einem Zug verwendet, der in den nachfolgenden Zeilen *KWZ aufgeführt ist. Dabei können Sie entweder den ersten Zug in der Zeile wählen oder den mit dem höchsten Rang. Bei mehreren mit gleichem Rang wird der erste mit diesem Rang verwendet. Linienrouten und Fahrzeitprofile werden wie bei gewöhnlichen Fahrplanfahrten benannt.

Über die Zeile *B können Kurswagen für den Ein- oder Ausstieg gesperrt sein. Diese Information wird in das Fahrzeitprofil eingelesen.

  • Linienweg: Abfahrts- und Ankunftszeiten vom Wert 9999 werden als Einstieg oder Ausstieg nicht zulässig interpretiert. Fahrten mit 9999 an Start- oder Zielbahnhof werden ignoriert. Eine Warnung wird in der Protokolldatei gespeichert.
Linieninformationen

Die optionale Liniendatei enthält diverse Metainformationen zu Linien. Durch den Import entstehen Linien und Oberlinien.

Realgraph: Streckenpunkte, Kanten und Fahrtzuordnung

Der HAFAS-Realgraph hat die Eigenschaft, dass die Koordinaten als reale Koordinaten interpretiert werden. Folgende Dateien des Realgraphen können in Visum importiert werden:

  • Streckenpunkte: Die Streckenpunkte werden als Knoten des entstehenden Visum-Netzes angelegt, falls ihre ID nicht bereits als Nummer einer Haltestelle eingelesen wurde. Die Datei kann somit erst nach Haltestellenverzeichnis und Koordinaten der Haltestellen eingelesen werden. Die Knoten haben eine ID sowie X-, Y-, und optional Z-Koordinaten. Optionale Höhenangaben in HAFAS-Koordinaten werden als Höhe über NN interpretiert und in Visum übernommen.
  • Kanten: Aus dieser Datei werden die Kanten als Strecken in Visum eingefügt, wobei aus einer Kante ein ganzer Streckenzug werden kann. Ist ein B in der Zeile angegeben, gilt die Kante für beide Richtungen. Jede Strecke wird für alle Verkehrssysteme außer dem Fuß-Verkehrssystem geöffnet. Alle dadurch implizit entstehenden Abbieger werden für alle Verkehrssysteme geöffnet.
    Aus der Datei werden auch die Längen für Strecken eingelesen. Die Zeile *L gibt die Länge der Kante in [m] an. Es gibt Längen für die gesamte Kante sowie für jedes Teilstück zwischen aufeinander folgenden Zwischenknoten. Wenn keine Länge angegeben ist, wird sie durch die Luftlinienlänge im Koordinatensystem ersetzt.
    Die *S-Zeilen ordnen einer Kante eine Bezeichnung zu. Diese wird in Visum in die Namen aller aus der Kante entstehenden Strecken übernommen.
  • Fahrtzuordnung: Beim Einfügen von Linienrouten wird aus der Datei die Information zu überfahrenen Haltestellen und Zwischenpunkten verwendet und der Linienweg dazwischen durch Kurzwegsuche bezüglich der Längen ergänzt. Geroutet wird nicht über gesperrte Strecken oder Abbieger. Erst wenn die Daten beim Routing benötigt werden, wird der Kalendertag auf Plausibilität geprüft.