Nested Demand Modell
Das ‚Nested Demand‘ Modell stellt eine erweiterte Form des Standard Vier-Stufen-Modells für die Nachfrageberechnung dar. Die Berechnung basiert auf einem Nested-Logit-Modell in dem die Zielwahl (Z), die Moduswahl (M) und die Wahl der Tageszeit (Makro-Zeitperiode) (T) in beliebiger Reihenfolge in einer Modellstruktur angeordnet werden. Eine Modellstruktur muss nicht zwangsläufig alle Wahlmöglichkeiten enthalten. Die hierarchische Anordnung in den Modellstrukturen spiegelt die Sensitivität der Personen einer Nachfrageschicht gegenüber verfügbaren Alternativen wider. Ein Beispiel für eine Modellstruktur ist in Abbildung 57 dargestellt, bei der von unten nach oben die Wahl des Ziels, der Tageszeit und des Modus enthalten sind. Zusätzlich ist die Moduswahl selbst auf der obersten Ebene geschachtelt. Die Alternativen auf der unteren Ebene der Moduswahl müssen sich aus Modi zusammensetzen, die im Nachfragemodell definiert sind.
Abbildung 57: Beispiel einer Modellstruktur mit 4 Ebenen (M -> M -> T -> Z)
Dieses Verfahren zur Nachfrageberechnung weist folgende Merkmale auf:
- Es handelt sich um ein allgemeines Verfahren zur Berechnung der Nachfrage, die die Wahl von Ziel, Modus und Tageszeit in beliebiger Reihenfolge enthalten kann. Ist die Zielwahl nicht Bestandteil der Modellstruktur wird davon ausgegangen, dass die Zielwahl bereits erfolgte und das Modell nur die nachfolgenden Schritte modelliert.
- Modellstrukturen können für jede Nachfrageschicht separat festgelegt werden.
- Die Moduswahl kann in sich beliebig geschachtelt sein.
- Logsummen werden in der Hierarchie von der unteren Ebene nach oben berechnet und weitergegeben und können optional für jede Ebene ausgegeben werden.
- Das Verfahren kann zur Berechnung der Nachfrage in absoluter oder inkrementeller Form verwendet werden. Die „absolute“ Form ist eine von Grund auf neue Berechnung der Nachfrage. Dafür sind u.a. Quell- und Zielaufkommen durch eine Verkehrserzeugung vorher zu berechnen. Im Gegensatz dazu werden bei der inkrementellen Form Nutzenänderungen und eine Basisnachfrage vorausgesetzt, um die sich daraus ergebende veränderte Nachfrage zu ermitteln.
- Für Nachfrageschichten kann bei der Zielwahl zwischen ein- oder zweiseitig gekoppelt unterschieden werden. Bei zweiseitig gekoppelter Zielwahl ist es optional möglich, dass mehrere Nachfrageschichten mit gleichem Zielpotential (z.B. Arbeitsplätze) dieses auch gemeinsam ausschöpfen.
- Die Nachfrageberechnung kann entweder für Hin- und Rückweg gemeinsam durchführt werden oder nur für einen Weg. Im ersteren Fall steht eine 1 in der Ergebnismatrix für zwei Wege, einen vom Quellbezirk zum Zielbezirk und einen in die entgegengesetzte Richtung.
Hinweis: Im Verzeichnis C:\Users\Public\Documents\PTV Vision\PTV Visum 2025/Examples finden Sie ein Anwendungsbeispiel zu diesem Thema. Das Beispiel Demand Nested Logit zeigt die Nachfrageberechnung mit dem Nested Demand Modell. Zusätzlich werden Hinweise zur Modellierung und zum Aufbau des Modells gegeben. |