ABM Langfristige Standortentscheidungen

Das Verfahren ABM Langfristige Standortentscheidungen ist Teil des in Visum voll integrierten ABM-Modelltyps zur Berechnung von disaggregierter Nachfrage. Es bestimmt individuelle Ziele für wiederkehrende Pflichtaktivitäten wie Arbeit oder Schule. Die Ziele werden einmal je Person gewählt und stehen damit bei entsprechenden Aktivitäten bereits als Ziel fest.

Die Methodik ist identisch zu der des Verfahrens ABM Nested Demand. Je Person wird ein Tagesplan der Art Home-X-Home berechnet, wobei X die Aktivität ist, für welche eine langfristige Standortwahl durchgeführt wird.

Im Unterschied zum Verfahren ABM Nested Demand erfolgt die Wahl nicht je Aktivitätsausübung, sondern je Person. Dies ist wichtig, da z.B. nicht alle Personen, die einen Arbeitsplatz besitzen, auch eine entsprechende Arbeitsaktivität ausüben (beispielsweise im Urlaub). Außerdem kann bei eher kurzfristigen Szenarien (z.B. der vorübergehenden Sperrung einer Straße) der Arbeitsplatz konstant gehalten werden.

Bei der Wahl ist es möglich, eine sogenannte Zielkopplung anzuwenden. Sie wird durch Schattenpreise an den Aktivitätsstandorten realisiert.

Da die Basis des Wahlprozesses nicht mehr die Aktivitätsausübung, sondern die Person ist, ändern sich einige Attribut-Schnittstellen: Während im Verfahren ABM Nested Demand Attribute der Aktivitätsausübung verwendet werden können, sind das im Verfahren ABM Langfristige Standortentscheidungen Attribute der Person. Dies gilt besonders für die Startzeit, die nicht für eine konkrete Ausübung definiert wird, sondern allgemein als Richtzeit für eine langfristige Standortwahl interpretiert werden kann. Deshalb wird an dieser Stelle üblicherweise die gleiche Zeit für alle Personen (mit vergleichbarem Beruf) verwendet.

Im Verfahren werden die gleichen individuellen Präferenzen verwendet wie im Verfahren ABM Nested Demand.