Importieren von Shape- und GeoJSON-Dateien

Beim Importieren werden die in der Datei enthaltenen Informationen in ein Visum-Netzobjekt eingelesen. In welches Netzobjekt importiert wird, ist bei Shapedateien abhängig vom Typ (Punkt, Linie oder Polygon) und vom Einlesemodus (additiv oder nicht additiv). Auch bei GeoJSON werden verschiedene Geometrietypen unterschieden (Point, LIneString, MultiLineString, MultiPolygon), die konkreten Definitionen können sich jedoch unterscheiden. Im Gegensatz zum Import von Shapedateien ist der Import von GeoJSON-Dateien immer additiv. Einen Überblick, welche Shapedatei- oder GeoJSON-Geometrie-Typen in welche Netzobjekte importiert werden können, liefert Tabelle 281.

Tabelle 281: Einlesen von Shapedateien in Visum-Netzobjekte

 

Strecke, Screenline, Anbindung

Bezirk, Oberbezirk, Gebiet, Oberknoten

Knoten, Detektor, Zählstelle, Haltestelle, Haltepunkt

POI

Punkt

 

X

X

X

Polylinie

X

 

 

X

Polygon

 

X

 

X

Hinweis: Das Erzeugen von POIs ist nur bei additivem Einlesen möglich, da eine POI-Kategorie angegeben werden muss, in der die POIs aufgenommen werden können. Daher muss auch mindestens eine POI-Kategorie im Netz enthalten sein, um Objekte als POIs einzulesen.

Auch Anbindungen, Haltepunkte und Zählstellen können nur additiv eingelesen werden.

Wenn Sie Punktobjekte aus Geodaten als Haltepunkte importieren möchten, müssen Sie diese zunächst als Knoten einlesen und anschließend mit der Funktion "Isolierte Knoten aggregieren" Haltepunkte erzeugen. Dabei entstehen auch zugehörige Haltestellenbereiche und Haltestellen (Anwendung: Isolierte Knoten aggregieren).

Beim Einlesen von Polylinien als Strecken können Sie alternativ gerichtete Strecken oder Strecken mit Hin- und Rückrichtung erzeugen lassen. Bei ungerichteten Strecken ist zusätzlich je Attribut auszuwählen, wie es interpretiert werden soll.

  • Hin: in Richtung Von-Knoten .. Nach-Knoten
  • Rück: in Richtung Nach-Knoten .. Von-Knoten
  • Querschnitt: halber Wert in beide Richtungen
  • symmetrisch: gleicher Wert in beide Richtungen

Beim Importieren können Sie festlegen, welches Quellattribut (aus der Datei) welchem Zielattribut (ein vorhandenes oder benutzerdefiniertes Attribut des gewählten Netzobjekts) zugeordnet werden soll. Abbildung 222 zeigt ein Beispiel, in dem die Daten einer Shapedatei als Strecken eingelesen werden. Die Shapedatei enthält die Attribute STREET_NAM, LENGTH und LANE, die den Visum-Streckenattributen Name, Länge und Anzahl Fahrstreifen zugeordnet werden.

Hinweis: Beim Einlesen von Polygonen, beispielsweise als Bezirkspolygone oder als POIs zur Hintergrunddarstellung, können Sie optional das Normalisieren der eingelesenen Flächen aktivieren (Mehrteilige Flächen). Dies ist erforderlich, wenn Sie mit den eingelesenen Polygonen geometrische Rechenoperationen wie Flächenberechnungen oder Verschneidungen ausführen möchten, da sonst verfälschte Ergebnisse entstehen können. Sollen die Polygone lediglich dargestellt werden, ist keine Normalisierung erforderlich.

Abbildung 222: Zuordnungen von Quell- zu Zielattributen

Beispielhafte Anwendungen
  • Einlesen von Geodaten aus Shape oder GeoJSON mit einem Straßennetz als Strecken in Visum. In Visum ist dann ein routingfähiges Streckennetz verfügbar.

Hinweis: Zuvor müssen die Strecken für Verkehrssysteme freigegeben werden.

  • Einlesen von Gemeindegrenzen als Gebiete
  • Einlesen von Schulen als POIs
  • Einlesen von Flächennutzungen als POIs

Neben dem Import von Shape- und GeoJSON-Dateien als Visum-Netzobjekt, können Sie diese Dateien auch als Hintergrund einfügen. So können Sie beispielsweise Flächennutzungen (beispielsweise Wohngebiete, Industriegebiete, Gewerbegebiete) für eine bessere Visualisierung Ihres Netzes einfügen. Es können dabei auch mehrere Shapedatei-Layer in das Netz eingefügt werden (zum Beispiel ein Layer für Wohngebiete und ein Layer für Industriegebiete). Die Zeichenreihenfolge der Layer und ihre Farbe können Sie verändern. Abbildung 223 zeigt ein Beispiel, in dem zwei Shapedateien mit Flächennutzungen für Wohn- und Gewerbegebiete als Hintergrund eingebunden wurden.

Abbildung 223: Flächennutzungen aus zwei Shapedateien als Hintergrund