Multimodale Umlegung

Bei einer multimodalen Umlegung wird Nachfrage auf ein Netz umgelegt, bei der die Gesamtwege jeweils von einem Quellbezirk zu einem Zielbezirk aus Wegen bestehen, die mit Modi unterschiedlichen Typs (IV, ÖV) zurückgelegt werden können. Der Wechsel des Modus erfolgt in einem Bezirk, sodass die einzelnen Wege innerhalb des Gesamtwegs selbst wieder Quelle-Ziel-Relationen verkörpern. Beispielsweise wird aus einem Personen-Nachfragemodell eine Nachfragematrix für den Flugverkehr berechnet. Typischerweise existiert nicht zwischen allen Bezirken eines Modells ein Angebot, sodass sowohl auf dem Weg zum Abflughafen als auch auf dem Weg vom Ankunftsflughafen andere Modi benutzt werden. Mögliche Wege-Abfolgen, also die Aneinanderreihung von Wegen zwischen Bezirken, werden durch die Suche der multimodalen Umlegung ermittelt, auf die die Nachfrage mit einem Logit-Modell aufgeteilt wird.

In der multimodalen Umlegung besteht eine enge Verbindung zu den Wirkungsmodellen des IV und des ÖV. Der Zusammenhang wird in der Abbildung 176 dargestellt.

Abbildung 176: Zusammenhang zwischen multimodaler Umlegung und Wirkungsmodellen des IV bzw. ÖV

Basierend auf den Umlegungen der untergeordneten Nachfragesegmente werden Kenngrößen berechnet. Diese Kenngrößen bilden die Grundlage für die Ermittlung des Widerstandes auf den Wegen, die Teil der Wege-Abfolgen sein können. Die Multimodale Umlegung erzeugt Wege-Abfolgen mit Belastungen. Die genauen Verläufe dieser Wege im Netz können wiederum durch die Umlegungen der jeweils zugeordneten untergeordneten Nachfragesegmente berechnet werden.

Im Rahmen der multimodalen Umlegung wird häufig von Wegen gesprochen, die mit unterschiedlichen Modi zurückgelegt werden. Wie in Abbildung 176 dargestellt handelt es sich genaugenommen um Nachfragesegmente, die genau einem Modus zugeordnet sind, der wiederum vom Typ IV oder ÖV sein kann. Für das Nachfragesegment, das im Rahmen der multimodalen Umlegung umgelegt wird, ist diese Zuordnung zu einem Modus unerheblich und rein formaler Natur.

Die Voraussetzungen für das Umlegen von Nachfrage mit der multimodalen Umlegung können wie folgt zusammengefasst werden:

  • Nachfragematrizen für (übergeordnete) Nachfragesegmente, die nur formal einem Modus zugeordnet sind, müssen vorliegen. Die Zuordnung zu einem untergeordneten Nachfragesegment (und Modus), das dem Hauptmodus entspricht, erfolgt durch Auswahl eines verpflichtenden (untergeordneten) Nachfragesegments im Verfahrensdialog der multimodalen Umlegung.
  • Nachfragematrizen für die untergeordneten Nachfragesegmente müssen existieren und unter Nachfragedaten den entsprechenden Nachfragesegmenten zugeordnet sein. Bei diesen Nachfragematrizen darf es sich nicht um Formelmatrizen handeln.
  • Kenngrößenmatrizen für die untergeordneten Nachfragesegmente müssen existieren und berechnet sein. Welche Kenngrößen für die Widerstandsberechnung der multimodalen Umlegung verwendet werden, ergibt sich aus der Definition der Kenngrößen (Anwendung: Metadaten für Kenngrößenmatrizen festlegen) und den Koeffizienten für die einzelnen Komponenten (Anwendung: Parameter der multimodalen Umlegung).

Das Ergebnis einer multimodalen Umlegung kann wie folgt beschrieben werden:

  • Es entstehen Wege-Abfolgen, die aus mehreren Wegen bestehen können. Diese Wege können mit Modi verschiedenen Typs - ausgedrückt durch die untergeordneten Nachfragesegmente und ihre Zuordnung zu Modi - absolviert werden. Das heißt, die Wege-Abfolgen, die als Ergebnis der Umlegung entstehen, repräsentieren vollständige Fahrten von der Quelle bis zum Ziel ungeachtet möglicher Wechsel zwischen Modi.
  • Die Wege-Abfolgen haben eine Belastung.
  • Die (untergeordneten) Nachfragesegmente, mit denen die einzelnen Wege zurückgelegt wurden, sind bekannt. Der Verlauf dieser Wege im Netz ist nur bekannt, wenn das jeweilige Nachfragesegment auch umgelegt ist. Die Wege dieses Nachfragesegments werden gemäß den Anteilen aus deren Umlegung genutzt, wobei die Quell-Ziel-Relation in mehreren Wege-Abfolgen enthalten sein kann.

 

Hinweis: Im Verzeichnis C:\Users\Public\Documents\PTV Vision\PTV Visum 2025/Examples finden Sie ein Anwendungsbeispiel zu diesem Thema. Das Beispiel Multimodal Assignment beschreibt eine Anwendung der multimodalen Umlegung.