Nachfragematrizen korrigieren

Sie können mit der Matrixkorrektur die Nachfrage in der Quelle-Ziel-Matrix den Zählwerten anpassen, die in numerischen Streckenattributen, in fahrzeugklassenspezifischen Subattributen des Attributs Zählwert oder einem benutzerdefinierten Attribut vorliegen. Ein Umlegungsergebnis in einer Wegedatei muss vorhanden sein.

Beispiele für Anwendungsfälle der Matrixkorrektur:

  • Sie verfügen über eine einzelne Quelle-Ziel-Matrix und ein Umlegungsergebnis einer dynamischen Umlegung mit Wegen und deren Belastungen sowie über einen Satz von Zählwerten, der in Streckenattributen vorliegt. Mit der Matrixkorrektur passen Sie die Quelle-Ziel-Matrix automatisch so an, dass die neuen Belastungen der Wege besser zu den Zählwerten passen. Die Zählwerte decken dabei ein ganzzahliges Vielfaches des Bewertungsintervalls ab. Während der Zählung hat sich die Quelle-Ziel-Matrix nicht geändert.
  • Sie verfügen über ein Umlegungsergebnis mit mehreren Fahrzeugklassen und mehreren dazugehörigen Quelle-Ziel-Matrizen. Die Zählwerte sind auch nach diesen Fahrzeugklassen getrennt. Dabei wenden Sie die Matrixkorrektur nacheinander auf die einzelnen Quelle-Ziel-Matrizen an.

Sie können die Matrixkorrektur auch über die COM-Schnittstelle ausführen.

Verwendete Methode

Vissim verwendet die Methode der kleinsten Quadrate. Dabei wird die Gesamtsumme der Quadrate der Differenzen zwischen Zählwerten und Belastungen und der Quadrate der Differenzen zwischen ursprünglichen und korrigierten Matrixwerten minimiert. Die Anzahl der Iterationen ist auf 1000 festgelegt. Quelle-Ziel-Beziehungen mit Belastung NULL werden nicht angepasst. Die Werte in anderen Zellen der Matrix können bearbeitet werden.

Matrix mit realistischen Werten verwenden

Die Matrixkorrektur ist nicht geeignet, aus einer "Dummy-Matrix" mit realitätsfremden Werten eine Matrix mit realistischen Werten zu erzeugen. Sie benötigen eine Matrix aus einem Nachfragemodell, beispielsweise aus Visum. Führen Sie mit dieser Matrix in Vissim Simulationsläufe mit der dynamischen Umlegung durch, bis das Modell konvergiert. Damit verfügen Sie auch über aktuelle Wege. Alternativ können Sie die Wege auch aus einer Visum-Umlegung übernehmen. Führen Sie anschließend die Matrixkorrektur mit Ihren Zähldaten durch. Aus mathematischer Sicht liefert die Matrixkorrektur auf Basis der Methode der kleinsten Quadrate immer ein Ergebnis. Dieses Ergebnis ist jedoch nicht automatisch sinnvoll oder realistisch. Stellen Sie deshalb sinnvolle Matrixwerte und Zahldaten sicher.

Hinweise:  

  • Vermeiden Sie, Nachfragematrizen in einem Vissim-Netz zu korrigieren, in dem die Verkehrsnachfrage auch mit Fahrtkettendateien modelliert ist.
  • Vermeiden Sie, Nachfragematrizen in einem Vissim-Netz zu korrigieren, in dem Fahrzeuge fahren, die über die COM-Schnittstelle in das Vissim-Netz eingesetzt sind.
  • Die Matrixkorrektur kann nicht rückgängig gemacht werden. Sichern Sie vor der Matrixkorrektur Ihre Quelle-Ziel-Matrix, die Sie als Basis für die Matrixkorrektur verwenden.
  • Das Umlegungsergebnis kann durch folgende Elemente inkonsistent werden:
  • dynamische Routenentscheidungen
  • echte Parkplätze
  • Zielführungsfahrzeuge
  • Die Matrixkorrektur kann Werte berechnen, die nicht ganzzahlig sind.
  • Die Quelle-Ziel-Matrix muss ganzzahlige Werte enthalten. Dies entspricht den Werten im Umlegungsergebnis in der Wegedatei.