Unterschiede zwischen der statischen und der dynamischen Umlegung

In der statischen Umlegung folgen die Fahrzeuge im Straßennetz den Routen, die Sie manuell vorgegeben haben. Damit haben die Fahrer in der Simulation keine Wahl, welchen Weg vom Startpunkt zum Ziel ihrer Fahrt sie folgen. Für viele Anwendungen der Verkehrsflusssimulation ist dies auch die angemessene Art der Modellierung.

Wenn das simulierte Straßennetz größer wird, gibt es normalerweise verschiedene Alternativen, wie die Fahrer im Straßennetz von einer Stelle zu einer anderen Stelle fahren können. Der simulierte Verkehr muss realistisch auf diese Alternativen verteilt werden. Mit Hilfe der Umlegung des Verkehrs wird eine gegebene Verkehrsnachfrage auf die verschiedenen Wege im Straßennetz verteilt. Verkehrsumlegung ist eine der grundlegenden Aufgaben im Verkehrsplanungsprozess. Sie ist im Wesentlichen ein Modell der Wegewahl der Verkehrsteilnehmer, beispielsweise der Fahrer von motorisierten und nicht motorisierten Fahrzeugen.

Für ein solches Modell wird zunächst die Menge der möglichen Wege bestimmt. Diese Alternativen müssen in geeigneter Weise bewertet werden. Anschließend wird abgebildet, wie sich die Fahrer auf der Basis dieser Bewertung entscheiden. Das Modell dieser Wegewahlentscheidung ist ein Spezialfall des allgemeinen Problems der Entscheidung zwischen diskreten Alternativen (discrete choice). Ein großer Teil der Theorie hinter Verkehrsumlegungsmodellen stammt aus der Theorie der diskreten Entscheidungen.

Die gängigsten Umlegungsverfahren in der Verkehrsplanung gehören in die Klasse der Statischen Umlegungen. Statisch bedeutet dabei, dass sich weder die Verkehrsnachfrage ändert, die angibt wie viele Fahrten im Netz unternommen werden sollen, noch das Straßennetz. Dies entspricht nicht der Realität. Die Verkehrsnachfrage kann während des Tages deutlich schwanken. Das Straßennetz kann über zeitlich veränderliche Eigenschaften verfügen, beispielsweise, wenn über den Tag verteilt, unterschiedliche Signalprogramme an den signalisierten Knoten ablaufen und damit zeitlich veränderliche Kapazitäten für die einzelnen Ströme bewirken. Diese zeitlichen Schwankungen berücksichtigt die dynamische Umlegung.

Motivationen, in einem Vissim-Simulationsmodell auch die Wegewahl zu modellieren:

  • Mit zunehmender Größe des simulierten Straßennetzes wird es mehr und mehr unmöglich, alle Wege von Quellen zu Zielen von Hand einzugeben, selbst wenn keine Alternativwege berücksichtigt werden.
  • Das Wegewahlverhalten kann selbst Gegenstand Ihrer Untersuchung sein, wenn die Auswirkungen von Maßnahmen beurteilt werden sollen, die sich auch auf die Wegewahl auswirken.

Übergeordnetes Thema:

Dynamische Umlegung verwenden

Informationen zum Bearbeiten:

Schnellstart Dynamische Umlegung